Zukunftsmacher-Exkursion „Wir und der Regenwald“

Zur fünften Zukunftsmacher-Exkursion unter dem Motto „Wir und der Regenwald“ trafen wir uns am Samstag, den 12.01.19, am Phyllodrom, dem Regenwaldmuseum Leipzig. Das von außen unscheinbare Gebäude beherbergt einen beeindruckenden Lernort für natur- und völkerkundliche Bildung. Der Schwerpunkt liegt auf dem Ökosystem tropischer Regenwald, welches den Lebensraum für sehr viele unterschiedlichste Tier- und Pflanzenarten darstellt.

Nach einer Begrüßung konnten wir in einem Vortrag das Ökosystem tropischer Regenwald genauer kennen lernen. Wir begaben uns als Forscher auf eine Reise und erfuhren, was im Regenwald alles zu entdecken ist und welche Besonderheiten den tropischen Regenwald ausmachen.

Wir erkundeten die Tier- und Pflanzenwelt und lernten einiges über die Lebenswelt der einheimischen Bevölkerung. Schließlich versuchten wir, anhand der Angabe der wissenschaftlichen Namen und zugehöriger Beschreibungen, die korrekten Tiere und Pflanzen auf Fotos wiederzufinden.

Im zweiten Teil lernten wir die Koprologie kennen, das heißt, es gibt Wissenschaftler, die sich mit den Ausscheidungen von Tieren beschäftigen und daraus sehr viel über die vorkommenden Tierarten, ihren Gesundheitszustand, ihre bevorzugte Nahrung etc. herauslesen können.

Wir verteilten Tierbilder mit Magneten auf die korrekten Stockwerke im Regenwald. Auch konnten wir einige tropische Tierarten, welche in Terrarien und Aquarien zu sehen waren, kennen lernen.

Der Höhepunkt war, dass wir auch hautnah in Kontakt treten konnten und beispielsweise ein Wandelndes Blatt auf unserer Hand halten oder einen Königspython anfassen konnten.

Nach der Mittagspause ging es im zweiten Teil um die Problematik des Palmöls. Die Mitarbeiterinnen von Orang-Utans in Not e.V. erläuterten uns zunächst die Unterschiede zwischen Tier- und Menschenaffen, dann wurden letztere genauer vorgestellt. Die vier Menschenaffenarten Gorilla, Orang Utan, Schimpanse und Bonobo sollten dann in Kleingruppen genauer erforscht und den anderen vorgestellt werden.

Anschließend ging es um die Herstellung von Palmöl sowie Palmkernöl aus den Früchten der Ölpalme. Wir erfuhren, dass diese eine sehr ergiebige Ölpflanze ist, allerdings als Lebensraum tropische Regionen bevorzugt. Dies hat zur Folge, dass große Mengen Regenwald z.T. illegal abgeholzt werden, um Palmöl-Plantagen anzulegen. Damit wird der Lebensraum von Tieren, Pflanzen aber auch der einheimischen Bevölkerung zerstört. Den Menschen bleibt zum Überleben nur die Arbeit auf den Plantagen, bei der auch die Kinder mitmachen müssen, statt zum Beispiel zur Schule gehen zu können.

Wir erfuhren, dass die Hauptmenge des weltweit produzierten Palmöls aus den tropischen Regionen Südostasiens kommt, ursprünglich des Lebensraums des Orang Utan. Außerdem lernten wir, dass die Hälfte der im Supermarkt erhältlichen Produkte Palmöl oder Palmkernöl enthält, das heißt nicht nur Nahrungsmittel wie Schokocreme, Kekse und Pizza, sondern auch Kerzen, Kosmetika und Seife. Zusätzlich wird das Holz von für die Anlage von Palmöl-Plantagen gefällten Urwaldbäumen nicht nur zu Gartenmöbel, sondern auch zu Toilettenpapier und Papier verarbeitet. Aber auch zu Biodiesel wird Palmöl zugesetzt. Schließlich erfuhren wir, wie der Verein Orang-Utans in Not hier und vor Ort in Indonesien arbeitet.

Zum Schluss formten wir aus Seifenflocken, welche nicht aus Palmöl, sondern aus Olivenöl hergestellt waren und etwas Wasser Seifenstücke, welche wir in Silikon-Formen drückten, damit sie dort trocknen und schließlich als Seife verwendet werden können.