Junge Auwald- Ranger erforschen Auwaldkran und Wildkatze

Unsere letzte Exkursion vor dem großen Abschluss- Camp führte uns am 15. Juni noch einmal ins Naturschutzgebiet Burgaue. Dort trafen wir uns mit Rolf Engelmann vom ENEDAS e.V., der uns in die Forschungsarbeit am 40 m hohen Auwaldkran einführte. Von dessen Gondel aus können die Wissenschaftler das Leben in den Kronen von über 800 Bäumen untersuchen!

Hier wird spannenden Fragen nachgegangen, z.B.: „Kühlt eine Eiche die Luft im Wald genauso gut wie eine Buche?“ Das ist vor allem in Zeiten des Klimawandels von großem Interesse!

Und es wird erforscht, wer alles in den Bäumen lebt; von den „großen“ Tieren wie den Laubfröschen bis hin zu den winzig kleinen Lebewesen wie den Nematoden (also den Fadenwürmern). Denn im Ökosystem Wald hängt alles zusammen und daher ist die biologischen Vielfalt besonders wichtig!

Wie die hier lebenden Fluginsekten bestimmt werden, konnten wir uns dann an der so genannten „Kreuzfensterfalle“ selber ansehen.

Zum Abschluss zeigte uns Rolf, wie in der Burgaue auch mit Mitteln der Forstwirtschaft zur Biodiversität beigetragen wird: Dabei werden bei einer Baufällung einzelne starke Eichen stehen gelassen. Die dazwischen nachwachsenden dünnen „Stangen“ werden etwa alle 30 Jahre herausgenommen. Dadurch kommt mehr Licht in den Wald, so dass viele unterschiedliche Pflanzen- und Tierarten hier ihren Lebensraum finden. Das Ganze nennt man „Mittelwaldwirtschaft“.

Nach einer Mittagspause auf dem Waldspielplatz widmeten wir uns einer ganz besonderen Bewohnerin des Leipziger Auwaldes: der Wildkatze. Obwohl Theresa Warnk vom BUND erstaunt war, wie viel wir schon darüber wussten, gab es immer noch viel Neues über dieses faszinierende Tier zu erfahren. Zum Beispiel, dass für das Überleben der Wildkatzen nicht nur naturnahe Waldgebiete, sondern insbesondere deren Vernetzungen wichtig ist, damit Jungtiere neue Streifgebiete erschließen können und damit ein Austausch des Erbguts mit anderen Wildkatzenpopulationen stattfinden kann.

Anhand vieler Spiele, die Resi vorbereitet hatte, konnten wir selber erfahren, wie es sich für eine Wildkatze anfühlen muss, sich an eine Maus anzuschleichen, eine Straße zu überqueren oder mit einer schwindenden Zahl von Versteckmöglichkeiten klar zu kommen.

Höhepunkte des Programms waren das Anfertigen eines Gipsabdruck einer (von uns selber gestempelten) Wildkatzenfährte und das Abschlussquiz, das mit einer Urkunde für jeden von uns Jungen Auwald- Rangern belohnt wurde.