Exkursion Junge Auwald-Ranger*innen am 25.01.2020 – Der Auwald im Winter

Am 25. Januar trafen wir Jungen Auwald-Ranger*innen die Biologin Dr. Nadia Nikolaus in der Auwaldstation. Nadia erklärte uns an diesem Tag, wie der Auwald und seine Bewohner sich winterfest machen und wie man Tiere entdecken kann, ohne sie zu sehen – nämlich anhand ihrer hinterlassenen Spuren.

Unsere winterliche Exkursion begann im warmen Kaminzimmer – zum Glück, denn draußen war es bitterkalt. Ein kurzer Vortrag von Nadia stimmte uns auf das Thema Spurensuche ein. Wir lernten, was Trittspuren sind und wie beispielsweise die eines Hundes von der eines Fuchses unterschieden werden kann. Doch Nadia hatte auch echte Spuren zum Anfassen mitgebracht. In ihrer großen Spuren-Kiste waren unter anderem Biberchips, Gewölle, ein Rehgeweih sowie Baumfrüchte mit Fraßspuren verschiedener Tiere. Besonders beeindruckend war die mumifizierte Blindschleiche.

Im Anschluss zogen wir alles an warmer Kleidung an, was wir hatten und gingen auf Spurensuche im Naturschutzgebiet rund um die Auwaldstation. Dabei entdeckten wir einen Trampelpfad von einem Gewässer in ein anderes. Von wem könnte dieser wohl sein? Nadia erklärte uns, dass Nutrias und Fischotter solche Pfade nutzen. Und da die Tiere beim Verlassen des Gewässers lauter Wasserlinsen mit an Land tragen, konnten wir auch noch erkennen, von welcher Seite die Tiere den Trampelpfad das letzte Mal benutzt haben. Außerdem entdeckten wir Misthaufen von Regenwürmern und Fraßspuren eine Vogels an einer Eichel. Doch versteckte Tiere kann man auch hören! So wussten wir aufgrund des Trommelns an den Bäumen, dass lauter Spechte um uns herum waren und lauschten auch dem Singsang der Kohlmeise.

Vor der Mittagspause gab es noch ein verzwicktes Spiel. Entlang eines Stück Weges waren 14 verschiedene Gegenstände am Wegesrand versteckt, die nicht in den Wald gehörten. Während des Laufens sollten wir versuchen alle zu entdecken. Der erste Versuch war noch etwas schwierig, aber beim zweiten Mal haben wir fast alles gefunden: eine Wäscheklammer, eine Streichholzschachtel, eine kleine Glocke, ein blauer Luftballon und noch vieles mehr.

Dann kam endlich die Mittagspause und wir wärmten uns im Kaminzimmer mit Nudeln und Tomatensauce erstmal wieder richtig auf.

Nach dem Mittag haben wir eine spannende Bastelaktion durchgeführt.

Wenn in der Natur Fußspuren entdeckt und in Ruhe zu Hause bestimmt werden sollen, werden diese mit Gips aufgegossen. Somit wird ein transportabler Negativ-Abdruck der Spur erhalten. Wir haben es uns ein bisschen einfacher gemacht und spannende Fußspuren, mithilfe von Stempeln, in einer mit Sand gefüllten Box hinterlassen. Im Anschluss wurde das Trittsiegel mit Gips aufgefüllt – so kann jeder von uns seine eigene Spur mit nach Hause nehmen. Zur Auswahl standen dabei: Wildkatze, Fuchs, Rauhfußkauz, Fischotter, Reh und Hase.

Um uns danach ein wenig auszutoben, haben wir draußen vor der Auwaldstation ein paar Bewegungsspiele gespielt. So sollte Väterchen bzw. Mütterchen Frost die noch umherlaufenden Vögelchen und Insekten in Winterstarre versetzten. Unter ihnen befand sich jedoch eine*r heimliche Frühlingself*e, welche die von Frost Erstarrten wieder zum Leben erweckte. Väterchen bzw. Mütterchen Frost hatte erst gewonnen, wenn es den/die Frühlingself*e fing.

Nachdem uns nun wieder schön warm war, sind wir noch einmal mit Nadia auf Spurensuche gegangen. Diesmal haben wir Wildschweinlosungen sowie Maulwurfshügel entdeckt. Dabei haben wir gelernt, dass der Maulwurf das Tier des Jahres 2020 ist und unter Naturschutz steht.

Zum Abschluss unseres Wintertages füllten wir noch die zahlreichen Vogelfutterplätze auf. Trotz der Kälte – war das ein toller Tag!