Ufer-Laubschnecke

Pseudotrichia rubiginosa


Die Ufer-Laubschnecke ist das Auwaldtier 2013 und gilt mit ihren Lebensraumansprüchen als Indikator für den Zustand des Auenökosystems.

Das circa acht Millimeter große Gehäuse der Ufer-Laubschnecke ist kugelförmig, durchscheinend und bräunlich. Recht auffällig ist, dass das Schneckengehäuse mit unzähligen kurzen Haaren bedeckt ist, die bei älteren Tieren aber oft abgewetzt sind. Eine sichere Artbestimmung im Gelände ohne entsprechende optische Ausrüstung ist sehr schwierig.

Wie alle mit Lungen atmenden Landschnecken haben auch die Ufer-Laubschnecken männliche und weibliche Geschlechtsorgane, die zeitlich versetzt im Jahr entwickelt sind. Zuerst werden Spermien produziert, die in einem Spermienpaket dem Partner, der zu dieser Zeit ebenfalls männlich ist, übergeben werden. Beim Paarungsvorspiel werden Kalkpfeile in die Haut des Partners gestoßen. Die Spermien werden in der Schnecke mehrere Wochen oder Monate aufbewahrt, bis in der Zwitterdrüse Eier gebildet und diese dann befruchtet werden können. Mit Dotter und einer festen Schale versehen, werden die Eier von den dann weiblichen Tieren abgelegt.

Ihr Lebensraum sind Wälder und Sümpfe sowie Wiesen im Überflutungsbereich größerer Flüsse. In der Roten Liste der Weichtiere der Bundesrepublik Deutschland wird die Ufer-Laubschnecke als stark gefährdete Art geführt. Bedroht ist ihr Überleben hauptsächlich deshalb, weil die Biotope im Zuge von Gewässerausbau, Überdüngung und Trockenlegung verschwinden.