Kirschlorbeer und Bambus vs. Stechpalme und Hainbuche

Seit zwei Wochen beschreiben wir den Wert von heimischen Sträuchern und Hecken im vergleich zu Exoten. Neben dem Nahrungsaspekt sind Sträucher auch als Versteck, Schlafstätte, Brut- und Nistplatz sowie als Ansitz überaus wertvoll. Ganz besonders, wenn sie zu mehreren in Form einer naturnahen Hecke wachsen. Schon im Namen ersichtlich, suchen Dorngrasmücke und Heckenbraunelle solche rar gewordenen Heckenstrukturen. Viele heimische Vögel haben eine Vorliebe für dichtes, am besten dorniges Geäst. Dieses bietet Schutz vor Räubern wie Waschbären oder Greifvögeln. Neuntöter nutzen Dornen sogar als Vorrats-Spieße. Darüber hinaus finden Igel, Feldhase, Spitzmäuse und Mauswiesel Zuflucht in Gebüschen. Erdkröten und Zauneidechsen nutzen Gebüsche sogar als Überwinterungsquartier.

Anders verhält es sich hierzulande mit beliebten Kirschlorbeer- und Bambushecken. Kirschlorbeer ist immergrün, robust gegen Schädlingsbefall, trockenheitsverträglich und schnellwüchsig. Seine Blätter verrotten jedoch schlecht, da die Pflanze für heimische Bodenorganismen und Insekten nicht zu gebrauchen ist. Leider wird der Strauch durch die Entsorgung von Schnittgut am nahegelegenen Waldrand noch mehr verbreitet. Dort verdrängt die Kirschlorbeer mit ihrem dichten Blätterwerk jeglichen Unterwuchs und behindert die natürliche Verjüngung des Waldes.

Eine ideale Alternative… » weiterlesen

Nester und andere Tierbauten

Bild von Leopictures auf Pixabay

Ihr habt in den Osterferien noch nichts vor? Dann laden wir euch am 03. April von 10-13 Uhr in die Auwaldstation ein!

Wenn ihr wissen wollt, wie verschieden Vogelnester aussehen können und wer sonst noch so in kuscheligen Bauten wohnt, seid ihr bei uns genau richtig. Außerdem könnt ihr aus Naturmaterialien selbst eigene kleine Nester herstellen. 
Die Veranstaltung leitet Naturpädagogin Beatrice Schlabes.
Geeignet für Familien mit Kindern ab 6 Jahren. Findet bei jedem Wetter statt (außer Sturm/Unwetter);

Unkostenbeitrag: 5€
Nur mit Voranmeldung per Telefon oder E-Mail

Frühlingserwachen im Auwald

Am Sonntag, dem 24. März 2024 sind wir ab 14 Uhr der Natur auf der Spur.
Bei der Familienexkursion werden wir lauschen, staunen und beobachten . Mit vielen Aktionen zur Naturwahrnehmung und Gestalten mit Naturmaterial erleben wir das Frühlingserwachen im Schlosspark. 

Anschließend Herstellen und Verkosten von Kräuterfrischkäse.

Mit Natur- und Wildnispädagogin Heike Bürger

12 Euro / 8 Euro zzgl. 1 Euro Verpflegung
Erwachsene / Kinder mit Begleitung,
nur mit Voranmeldung

Frühlingserwachen im Auwald mit den Jungen Naturwächtern

Im März kamen die JuNa in die Auwaldstation zum Thema Frühling. Alle kennen schon Tulpen, Krokusse und Narzissen. Aber wer kennt schon die Frühblüher im Leipziger Auwald?

So besprachen wir erstmal das Aussehen der Pflanzen im Jahreslauf. Wie spannend es doch sein kann, eine Eiche das ganze Jahr über zu beobachten. Die Lehre der Phänologie ist ein Bereich mit dem wir uns sicher noch mehr beschäftigen werden.

Das Scharbockskraut lernten wir genauer kennen. Dieses ungewöhnliche Kraut schützte einst die Seefahrer vor Vitamin C Mangel. Die jungen Blätter und Brutknöllchen enthalten sehr viel des Vitamins. Giftig und somit für böse Überraschungen im Verdauungstrakt sorgt das Wildkraut sobald es blüht und so ihre giftigen Stoffe in den den grünen Blattteilen und Wurzelknollen einlagert.

Bei unserer Exkursion durch den Schlosspark hörten wir Spechte trommeln und viel Vogelgezwitscher. Die Frühblüher fanden wir mit einem extra dafür angefertigten Bingospiel. Eins nach dem anderen kam zum Vorschein und die JuNa wurden immer besser beim Suchen.

Zwischendurch konnten wir die warmen Sonnenstrahlen auf uns wirken lassen, indem wir uns wie Blumen ganz nah in Richtung Erdboden begaben. So fiel es leichter, sich in diese bodennahe Pflanzengruppe der Geophyten hineinzuversetzen. Dafür sahen wir uns auch die verschiedenen Speicherorgane auf Bildern an: Rhizom, Zwiebel und Knolle.

Typisch für den Frühling ist das „Ringeln“ der Spechte. Zufällig entdeckten wir in der Nähe einen Baum mit diesen Ringelspuren. Das Baumwasser tropfte und floss dort heraus, wo sich der Specht ein Löchlein gebohrt hat. Was dem Specht wohl so gut daran schmeckt?

Zurück an der Auwaldstation im Kaminzimmer angekommen und nach einer anständigen Verschnaufpause wurde ein Name dür die JuNa-Gruppe gesucht und gefunden. Es wurde gemeinsam fair abgestimmt. Was manche nur für irgendeine kleine Schlange halten mögen, ist tatsächlich eine Echse ohne Gliedmaßen:

Die Blindschleichen

Das gab der Gruppe etwas verbindendes und diesmal gab es sogar noch etwas zu feiern. Ein Geburtstagskind hatte seinen großen Tag und beschenkte alle JuNa mit selbstgebackenen Muffins. Fröhlich und satt ging es anschließend nach draußen auf Kräutersuche.

Es wurde Bärlauch, Schafgarbe, Taubnessel, Gundermann und Märzveilchen gepflückt am Rande des Naturschutzgebietes. Gesäubert und getrocknet wurde alles auf Tüchern verteilt. Emsig waren alle am Kräuter sortieren und fein hacken für unsere zukünftige Kräuterbutter. Alles wurde in ein Schraubglas gefüllt und ordentlich geschüttelt. Das Ergebnis war cremig und duftete nach Wildkräutern, zusammen mit dem frischen Brot und einer kleinen Prise Salz darüber. Das war ein schöner Abschluss für diesen sonnigen Frühlingstag!

 

Als Jäger und Sammler Wald und Wiese neu entdecken

Bei unserem vergangenen Treffen begannen die schlauen Eisvögel den Tag in den Wipfeln unserer Eichen. Auf dem Rücken liegend, in die Baumkrone zu blicken, ohne ein Wort zu sprechen, war wahrscheinlich die größte Herausforderung dieses Tages. Mit etwas Übung schafften wir es, in luftiger Höhe Vogelstimmen zu lauschen und Befindlichkeiten auszutauschen. Leer gequasselt ging es dann endlich los. Als Jäger und Sammler begaben wir uns zunächst auf Materialsuche. Welche Pflanze ist essbar, worauf ist bei der Ernte unbedingt zu achten und womit bauen wir uns unser Dach über dem Kopf. Im Dickicht eines kleinen Wäldchens fanden wir nicht nur allerhand Äste, sondern auch den tollsten Naturspielplatz. Viele wären gern noch länger hier geblieben.

Doch unsere Mission ließ uns weiter in Sauerampfer, Bärlauch und Vogelmiere schwelgen. Schnell waren die Körbchen gefüllt und alle packten mit an, beim Transport zahlreicher Borkenplatten und Äste. Nach einer kleinen Stärkung im Garten der Station schwärmten einige zum Bau einer Drachenhöhle aus und andere übernahmen die Aufgaben zur Zubereitung unseres Wildkräuter-Vespers. Einige Schnittverletzungen später überkam uns die Schüttelwut. Mit Rhythmus und Gesang wurde aus fettiger Sahne zarte Butter. Zusammen mit Veilchen und Brennnessel entstand daraus eine köstliche Kräuterbutter. Während die Herstellung eines konservierenden Wikinger-Kräutersalzes noch etwas Zeit in Anspruch nahm, werkelten die anderen Kinder in unserem Schnitzkreis. Wir lernten die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Holunderholz kennen, gestalteten Besteck, Hollerpfeife und Transportgefäße für geheime Nachrichten. Nach noch mehr kleinen Verletzungen und ordentlich Konzentrationsarbeit durften wir uns dann alle an den leckeren Wildkräuter-Broten laben.

Die Rückmeldung „das müssen wir unbedingt wieder machen“ war ein tolles Feedback für eines unserer letzten Treffen.