
Wer dieser Tage ein Stockenten-Pärchen auf dem Gehweg mitten im Stadtgebiet an sich vorbeiwatscheln sieht, mag sich fragen, ob sich die Wasservögel verlaufen haben. Tatsächlich ist es längst nicht mehr ungewöhnlich, dass Enten im Stadtgebiet in bis zu 5 km Entfernung vom nächsten Gewässer Brutplätze einnehmen. Ursache dafür ist der Verlust von natürlichen Lebensräumen. Durch die zunehmende Urbanisierung und die Zerstörung von Feuchtgebieten, weichen viele Enten auf den städtischen Raum aus. Ob Hinterhof, Flachdach oder Balkonkasten. Nester werden an den ungewöhnlichsten Orten angelegt. Findet man ein solches Nest, ist es ratsam, dieses für die nächsten Wochen zu meiden. Schon 6 bis 12 Stunden nach dem Schlüpfen werden die Jungtiere durch Rufe der Mutterente gelockt. Ein Nest in bis zu 10 m Höhe über weichem Boden ist für die Nestflüchter kein Problem. Schwierig wird es über festen Grund, wie Asphalt oder Pflastersteinen. Da kann der Sprung aus dem Balkonkasten dem kurzen Leben schon wieder ein Ende setzen. Im Optimalfall werden die Küken unter Sichtkontakt mit der Mutter in einem Korb abgelassen. Unten angelangt folgen die Küken ihrer Mutter zum Gewässer. Leider schaffen diesen Weg die Wenigsten. Unsere stark befahrenen Straßen machen es schier unmöglich, unbeschadet zum Ziel zu kommen. Hier ist unsere Hilfe gefragt. Doch gut gemeinte Alleingänge können schnell tragisch enden. Denn zunächst muss das Muttertier eingefangen werden. Gelingt dies nicht beim ersten Versuch, kommt es nicht mehr zurück. Die verwaisten Jungen sind dann nicht überlebensfähig. Besser ist es, die Tierrettung, Wildvogelhilfe oder Feuerwehr zu informieren. Die Ehrenamtlichen des NABU Leipzig retten auf diese Weise jährlich zahlreiche Entenfamilien. Der NABU bittet ungewöhnliche Stockenten-Brutplätze zu melden.
Gerade jetzt in der Brutzeit zwischen März und Juli möchten wir Hundehalter wieder bitten, ihr Tier angeleint zu lassen. Am Boden brütende Vögel leiden besonders unter der Störung durch Mensch und Tier. Es ist wichtig, Brutstätten zu schützen, damit Jungtiere ungestört schlüpfen und aufwachsen können.
Fortbildung für Multiplikatoren und Naturinteressierte
Ab in den Wald! Basis- und Aufbaukurse
Wir suchen noch finanzielle Unterstützung für das nächste große Projekt: Die Sanierung der denkmalgeschützten Kegelbahn im Schlosspark.
Im nächsten Bauabschnitt soll die Toilettenanlage fertig saniert werden, damit der Kopfbau für Veranstaltungen genutzt werden kann.
Noch mehr Informationen und Veranstaltungen zum Leipziger Auwald sowie das Buch „Der Leipziger Auwald: Ein Natur- und Erlebnisführer“ finden sich auch auf www.leipziger-auwald.de.
Schloßweg 11, 04159 Leipzig
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