Schneckenalarm: Wie wir sie schützen und gleichzeitig den Garten retten können!

Nacktschnecken sind faszinierende und oft missverstandene Weichtiere, die eine bedeutende Rolle in unseren Ökosystemen spielen. In Deutschland gibt es insgesamt 334 Schneckenarten, von denen etwa 40 Nacktschnecken sind.

Schnecken sind die einzige Gruppe der Weichtiere, die sich neben dem Leben im Wasser auch an das Leben an Land angepasst haben. Sie sind in vielfältigen Lebensräumen zu finden, darunter Wälder, Wiesen und Binnengewässer. Trotz ihrer manchmal unerwünschten Präsenz, vor allem in Gärten und landwirtschaftlichen Flächen, übernehmen Schnecken wichtige Aufgaben in den Ökosystemen. Schnecken tragen zur Zersetzung von Laubstreu bei und spielen so eine wichtige Rolle im Nährstoffkreislauf des Bodens. Einige räuberische Schneckenarten beeinflussen zudem die Population anderer Spezies und helfen, das ökologische Gleichgewicht zu wahren. Nacktschnecken sind besondere Vertreter der Schnecken, die ihr ursprüngliches Gehäuse weitgehend reduziert oder es in den Weichkörper hinein verlegt haben.

Die Spanische Wegschnecke (Arion vularis) ist eine anpassungsfähige Nacktschneckenart. Sie wurde 1993 in Sachsen eingeschleppt und ist eine der häufigsten Nacktschneckenarten in Deutschland.

Mit einer Länge von 7 bis 14 cm sind erwachsene Spanische Wegschnecken relativ groß und ihre Farbe variiert stark von braun über orange bis graugrün, was eine korrekte Identifizierung erschwert. Eine deutlichere Bestimmung ist an den jungen Schnecken möglich, welche meist leuchtend orange-gelb sind und einen kaffeebraunen Längsstreifen besitzen. Vorsicht: Die Spanische Wegschnecke wird oft mit der Roten (Arion rufus), Braunen (Arion fuscus) oder Schwarzen (Arion ater) Wegschnecke verwechselt. Diese Arten verursachen oft vergleichsweise wenig oder gar keinen Schaden im Beet, werden aber trotzdem – und meist überflüssigerweise – mit aller Macht bekämpft.

Auf natürliche Weise verbreiten sich Schnecken langsam. Die rasante Verbreitung der Spanischen Wegschnecke ist ein interessantes Beispiel dafür, wie menschliche Aktivitäten zur Verbreitung von Arten beitragen können. Als blinde Passagiere in Lebensmittel- oder Gartenerdetransporten haben sie viele neue Lebensräume erobert.

Das Team vom „Ökolöwe Umweltbund Leipzig e.V.“ ist im Stadtgarten Connewitz allen Tipps und Tricks zum Thema „Tschüss Schnecken: Was hilft wirklich gegen die gefräßigen Schleimer?“ nachgegangen und hat diese ausführlich getestet. Zusammengefasst kamen folgende Ergebnisse raus (für mehr Infos schaut gerne beim @oekoloewe vorbei):

Die effektivsten Methoden:

Absammeln
– Abends oder morgens
– min. 50 m entfernt umquartieren aber nicht in Naturschutzgebiete

Schneckenkragen
– über die Pflanzen stülpen & in den Boden drehen

Biologischer Anstrich
– nicht überwindbarer Anstrich
– Ökologisch abbaubar, Demeter zertifiziert

Schneckenresistente Pflanzen
– Artischocke, Knoblauch, Minze, Rosmarin, Salbei, Chicorée, Radicchio, Meerrettich, Kapuzinerkresse bleiben unangetastet

Natürliche Gegenspieler fördern
Vögel, Igel, Kröten, Frösche, Molche, Schlangen, Spitzmäuse, Tigerschnegel, Insekten

 

Unwirksame und Unerwünschte Methoden im Naturgarten:

Asche, Bierfalle, Nematoden, Opferpflanzen, Salz, Schneckenkorn

Nur kurzfristig wirksame oder bedingt empfehlenswerte Methoden

Schafwolle, Zimt, Minzblätter-, Buchs-, Farnblättermulch, Kaffeesatz-Schutzwall, Chili- & Pfefferpulver

 

 

Laufenten:

Laufenten fressen Nacktschnecken und deren Gelege. Bei der Haltung von Laufenten sollte einiges beachtet werden:

  • Fluchtgefahr: Laufenten sind neugierig und können leicht ausbüchsen. Ein sicherer Zaun ist notwendig, um sie auf dem Grundstück zu halten.
  • Schutz vor Räubern: Sie müssen nachts in einen sicheren Stall gebracht werden, um sie vor Füchsen und Waschbären zu schützen.
  • Ernährung: Täglich frisches Wasser ist wichtig, damit die Enten die zähen Schnecken gut schlucken können. Zusätzlich zu Schnecken brauchen Laufenten Körnerfutter.
  • Sozialverhalten: Laufenten sind gesellige Tiere und sollten immer in Gruppen gehalten werden. Ein Pärchen reicht für kleine Gärten bis 500 Quadratmeter, während größere Grundstücke (5.000 Quadratmeter) 8 bis 12 Tiere benötigen.