
Das ganze Jahr über erreichen uns viele Anrufe von Bürger*innen, die pflegebedürftige Igel finden. Die Stadt Leipzig verbietet nach Stadtratsbeschluss nun offiziell das nächtliche Fahren von Mährobotern. Aus gutem Grund: Igel sind jetzt besonders aktiv. Während sie in der Dunkelheit auf Nahrungssuche sind, lauert auf gepflegten Rasenflächen eine tödliche Gefahr: der automatische Rasenmäher. Im Gegensatz zu anderen Tieren ergreifen Igel bei Gefahr nicht die Flucht. Stattdessen rollen sie sich ein, um sich zu schützen – ein Verhalten, das gegenüber natürlichen Feinden hervorragend funktioniert, gegenüber Mährobotern aber tragischerweise wirkungslos bleibt. Immer wieder werden Igel schwer verletzt oder getötet. Von den gemeldeten Fällen in Leipzig wurden allein im Jahr 2024 ca. 400 Igel durch Mähroboter verletzt und ca. 35 bis 40 getötet. Die Dunkelziffer dürfte noch höher liegen.
Das neue Verbot soll die stacheligen Nachtschwärmer besser schützen. Mähroboter dürfen deshalb von einer halben Stunde vor Sonnenuntergang bis eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang nicht mehr betrieben werden. Wer einen Roboter besitzt, der Wildtiere erkennt und ihnen ausweichen kann, muss beim Amt für Umweltschutz eine Ausnahmegenehmigung für den nächtlichen Einsatz beantragen. Bei Verstößen drohen saftige Bußgelder von bis zu 50.000 Euro.
Leipzig ist übrigens nicht die einzige Stadt, die eine solche Regelung eingeführt hat: Auch in Köln und in brandenburgischen Gemeinden wie Nuthetal und Borkheide gibt es ähnliche Nachtfahrverbote. Der Igelschutz wird vielerorts ernster genommen – und das ist auch dringend nötig!
Wer in seinem Garten zusätzlich etwas für die Natur tun möchte, kann mehr tun, als nachts den Rasenmäher abzustellen. Mähen Sie nicht zu oft und lassen Sie das Gras etwas länger wachsen – ab 8 bis 10 Zentimeter wird Ihr Rasen zum Lebensraum. Kleine „wilde Ecken“ mit Brennnesseln, heimischen Wildblumen oder hohem Gras sind wahre Rückzugsgebiete für Insekten, Vögel und Kleinsäuger. Außerdem hilft es, beim Mähen nicht die ganze Fläche auf einmal zu mähen, sondern Teilbereiche stehen zu lassen. Und wenn Sie ganz auf Nummer sicher gehen wollen: Ein altmodischer Spindelmäher oder Sensen schonen nicht nur Igel, sondern auch viele andere Gartenbewohner. Mit kleinen Veränderungen kann jeder seinen Garten zu einem sicheren Zuhause für Tiere machen – und auch für uns Menschen wird es grüner, bunter und lebendiger.
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