Ahornvielfalt im Leipziger Auwald – eine Folge veränderter Wasserverhältnisse

Feldahorn (Acer campestre)             Foto: Auwaldstation

In der Hartholzaue des Leipziger Auwalds ist der Feldahorn (Acer campestre) eine typische Art, die an die regelmäßige Dynamik von Hoch- und Niedrigwasser angepasst ist. Hier fühlt er sich wohl und prägt seit Jahrhunderten das Bild der Aue.

Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Foto: Auwaldstation
Spitzahorn (Acer platanoides)         Foto: Auwaldstation

Bergahorn (Acer pseudoplatanus) und Spitzahorn (Acer platanoides) stammen ursprünglich eher aus den Mittelgebirgen und von trockeneren Waldrändern. Sie sind in den letzten Jahrzehnten durch veränderte Wasserverhältnisse verstärkt in den Leipziger Auwald vorgedrungen.

Durch Kanalisierung von Flüssen und Ausbau von Deichsystemen sind großflächige, natürliche Hochwasserereignisse selten geworden. Gleichzeitig ist der Grundwasserspiegel gesunken, da das Flussbett der schnell fließenden Neuen Luppe immer tiefer wird. Das führt dazu, dass die Böden trockener werden und so für Berg- und Spitzahorn attraktiv sind. Sie profitieren von den veränderten Bedingungen und können sich stärker durchsetzen, wo vorher typische Auwaldgehölze wie Feldahorn, Stieleiche, Esche und Ulme dominierten.

Um den typischen Charakter der Hartholzaue zu bewahren, ist es wichtig, die natürlichen Wasserverhältnisse so weit wie möglich zu erhalten bzw. durch Renaturierung der Flussauen wiederherzustellen. Das schützt den Feldahorn und andere Auwaldgehölze und bremst die Ausbreitung von Arten wie Berg- und Spitzahorn, die durch den Eingriff in den Wasserhaushalt bevorzugt werden.