Warum Futterstellen im Herbst den Winterschlaf der Igel stören

Igel sind Insektenfresser und ernähren sich von Käfern, Spinnen, Schnecken und Würmern. Diese Beutetiere verschwinden im Winter, und der Speiseplan der Igel wird plötzlich ganz schön leer. Deshalb ziehen sich die Stacheltiere in ein sicheres Winterquartier zurück, um Winterschlaf zu halten.

Durch ihr Stachelkleid sind Igel zwar gut vor Fressfeinden geschützt, aber schlecht gegen Kälte isoliert. Wenn die Temperaturen sinken, müssen die Tiere umso mehr Energie aufbringen, um ihre Körpertemperatur von rund 34° C aufrechtzuerhalten. Deshalb wechseln sie in den Energiesparmodus.

Während des Winterschlafs sinkt die Körpertemperatur auf etwa 8° C. Sie atmen nur noch ein- bis zweimal pro Minute, und auch der Herzschlag verlangsamt sich deutlich. So überstehen sie mehrere Monate allein mit ihren zuvor angefressenen Fettreserven.

Stehen im Herbst jedoch weiterhin künstliche Futterstellen zur Verfügung, kann das den natürlichen Rhythmus der Igel durcheinander bringen. Finden sie leicht zugängliche Nahrung, gehen sie oft nicht rechtzeitig in den Winterschlaf. Die gut gemeinte Hilfe kann gefährlich werden. Die Tiere bleiben aktiv, obwohl es draußen schon kalt ist, und müssen viel Energie aufwenden, um ihre Körpertemperatur zu halten. Statt weiter Gewicht zuzulegen, verlieren sie wertvolle Reserven – manchmal so viel, dass sie geschwächt oder mit zu wenig Fettreserven in den Winterschlaf starten.

Darum gilt: Ab November das Buffet schließen.
So können die Igel zur Ruhe kommen und sicher in ihren wohlverdienten Winterschlaf starten.