Zukunftsmacher-Abschlusscamp in Affalter/ Erzgebirge

Am Montag, den 15.07.2019, trafen sich die Teilnehmer des Zukunftsmacher-Camps am Leipziger Hauptbahnhof um in Richtung Westerzgebirge aufzubrechen. Nach der Fahrt mit Zug, Schienenersatzverkehr und Bus kamen wir in Affalter an, von wo wir die letzte Strecke zu Fuß zur Naturherberge zurücklegten. Nach dem Bezug der Zimmer beschäftigten wir uns mit einem ersten Aktions-Block zum Thema Mobilität und Klima. Dabei wiederholten wir noch einmal die Themenbereiche Klimawandel (natürlicher und menschengemachter), CO2-Ausstoß und verbanden dies mit den verschiedenen Fortbewegungsmitteln. Mit Hilfe verschiedener Aktionen wurden diese Themen spielerisch gefestigt.
Nach dem Abendessen, das wie alle weiteren Mahlzeiten vegan/vegetarisch zubereitet war, gab es noch freie Zeit zum Entspannen. Leider war das Freibad geschlossen!
 
Am nächsten Tag bestand noch vor dem Frühstück die Möglichkeit, bei der Fütterung der Tiere der Naturherberge (Rhön-Schafe und Kaninchen) mitzuhelfen.
Der zweite Tag stand nach einer kurzen Wiederholung der Inhalte vom Vortag ganz im Zeichen der Ernährung und ihrer Auswirkung auf unser Klima. Wir erkundeten, woher verschiedene Nahrungsmittel zu uns in die Geschäfte kommen und erkannten, dass unsere Ernährung ebenfalls Einfluss auf das Klima hat, dass CO2 und andere Klimagase durch den Transport aber auch durch die Herstellung der Lebensmittel ausgestoßen werden. Die klimaschonendere Alternative besteht im  Verzehr von regionalem und saisonalem Obst und Gemüse sowie im (teilweisen) Verzicht auf tierische Produkte. Auch in diesem Aktions-Block gab es verschiedene spielerische Elemente.
 
Nach dem Mittagessen begaben wir uns auf eine Wanderung entlang des Bienen- und Insektenpfades und lernten, welchen Einfluss Insekten auf unsere Ernährung haben und was man zu ihrem Schutz tun kann. Wer wollte, konnte mit der Beantwortung eines Fragebogens an der Verlosung von kleinen Preisen, welche die Naturherberge ausgelobt hatte, teilnehmen.
Anschließend bereiteten wir in der Waldküche die Suppe sowie den Stockbrot-Teig für das Abendessen vor und ließen uns beides am Lagerfeuer schmecken.
 
Der Mittwoch begann nach einer kurzen Auffrischung des Vortags mit dem Workshop „Von der Wolle zur Socke“. Da es vor dem Frühstück wieder die Möglichkeit gegeben hatte, die Tiere zu fütter, waren uns Rhön-Schafe bereits bestens bekannt. Deren Wolle wird in der Naturherberge weiter genutzt. Welche Arbeitsschritte dazu nötig sind, lernten wir kennen. Zunächst besuchten wir den Kräutergarten, in dem einige Pflanzen wachsen, mit denen die Rohwolle gefärbt wird, nachdem sie von groben Verunreinigungen gesäubert ist. Wir lernten, dass besonders gelbe bis grüne Farbtöne erreicht werden, welche durch die Zugabe von Alaun intensiviert werden können. Dann setzten wir uns selbst in die Spinnstube, um die Wolle zunächst zu kardieren (das heißt, zu kämmen und von Verfilzungen zu befreien), anschließend entweder mit der Handspindel oder dem Spinnrad zu spinnen und schließlich zu Garn zusammenzudrehen, welches auf eine Haspel gestreckt und damit entspannt wird. Im Anschluss war die Wolle fertig, um sie zu verstricken. Einige Beispiele von Socken und Taschen bekamen wir noch gezeigt, bevor es schon wieder Zeit zum Mittagessen war.
 
Am Nachmittag ging es weiter mit dem Themenbereich Konsum und insbesondere mit dem Thema Plastik. Wir verfolgten den Lebensweg einer Plastiktüte und erkannten, dass sie die allerkürzeste Zeit als Plastiktüte eine Funktion hat. Auch erkundeten wir in einem gemeinsamen Brainstorming, was jeder gegen den Plastikwahn tun kann.
 
Der Donnerstag stand bereits im Zeichen der Abreise. Nachdem wir die Zimmer beräumt hatten, machten wir uns noch auf zu einer Wanderung auf dem Schieferlehrpfad. Dort lernten wir die Verwendung und den Abbau von Schiefer hautnah kennen, da die Naturherberge an und auf ehemaligen Schiefer-Tagebauen und deren Abraumhalden gebaut ist. Wir erkundeten die Landschaft und die Natur und machten uns im Anschluss auf die Rückfahrt, welche noch mit kleineren Hindernissen verbunden war. Dennoch kamen wir halbwegs pünktlich wieder in Leipzig an und konnten auf ereignisreiche vier Tage im Zukunftsmacher-Camp zurückblicken.