Eine neue Wohnung für Familie Storch

In Brodau fand am 12. März 2011 ein besonderes Ereignis statt. Hierher war die AG Junge Naturforscher der Auwaldstation Leipzig zu einem Tagesausflug  aufgebrochen, um die aus dem Süden zurückkehrenden Störche zu begrüßen. In dem kleinen Dorf gibt es eine Bio-Bäckerei, die noch über einen ungenutzten Schornstein verfügt. Manfred Seifert, der die AG mit betreut, ist auf diesen Schornstein als potentielles Storchenquartier bereits vor einiger Zeit aufmerksam geworden. Weil sich in der näheren Umgebung von Rindern beweidete Wiesen befinden, ist auch der geeignete Lebensraum mit ausreichend Nahrungsangebot zur Aufzucht der Jungvögel vorhanden. Der Storch als Schreitvogel braucht offene Wiesenflächen und mag Gewässernähe. Auf dicht bewachsenen Feldern hat er keine Möglichkeit, seine Beutefangmethode anzuwenden. Das ist einer der Hauptgründe, warum der Storchenbestand bei weitem nicht mehr so groß ist wie früher.

Am Ausflugstag wurde nun eine aufwändig hergestellte Nisthilfe auf dem  Schornstein platziert, welche mit vereinten Kräften auf ihren Platz gezogen wurde. Die Zuschauenden verfolgten gespannt, wie die ca. 20 kg schwere Nisthilfe schließlich ihren Standort für die nächsten Jahre bezog. Störche bauen jedes Jahr wieder auf das alte Nest, das mit der Zeit bis zu vier Meter hoch und zwei Tonnen schwer werden kann.