Eleganter Fischjäger zurück an Elster und Pleiße

Noch zum Ende des 19. Jahrhunderts besiedelte der Fischotter (Lutra lutra) in Deutschland flächendeckend alle geeigneten Gewässer und Feuchtgebiete. Dem behänden Schwimmer haftete jedoch wie auch anderen Landraubtieren lange Zeit ein schlechter Ruf an. So galt er als Fischräuber, Mörder von Lämmern und würde gar Jagdhunde unter Wasser ziehen und ertränken. Obendrein ließen sich aus seinem dichten Pelz mit bis zu 50.000 Haaren pro Quadratzentimeter herrlich warme Mützen und Mäntel herstellen. Erst seit ca. 1990 nehmen die Bestände dank verbesserter Schutzmaßnahmen wieder merklich zu ? vor allem in Mecklenburg?Vorpommern, Brandenburg und Sachsen. Zuvor war trotz rechtlicher Unterschutzstellung ein fortschreitender Rückgang der Population bedingt durch Gewässerverbauung und ?verschmutzung sowie Trockenlegung von Lebensräumen zu vernehmen. Als größte Gefahr heutzutage ist der Mensch mit seinen motorisierten Fortbewegungsmitteln anzusehen. Doch auch an den Leipziger Gewässern lassen sich seit einiger Zeit wieder regelmäßig Spuren und andere Hinterlassenschaften des „Wassermarders“ feststellen. Selbst vor der Wildkamera der Auwaldstation Leipzig ließ sich ein Fischotter blicken, jedoch leider in überaus kamerascheuer Pose. Bleibt abzuwarten, ob sich im Verlauf des Jahres mehrere dieser eleganten Fischjäger zu einem „Familienfoto“ im Schlosspark Lützschena zusammenfinden, denn eine feste Wurfzeit, wie etwa beim Fuchs, gibt es beim Fischotter nicht.