… wir sind gespannt …
Am 2. März wurde nämlich von Mitarbeitern der Auwaldstation ein Schleiereulenkasten im Türmchen des Marstalls installiert. Wieder zeigten sich die Eigentümer, Familie von Truchseß, in Sachen praktischer Artenschutz sehr aufgeschlossen. Herr Truchseß hätte sich zwar für Turmfalken noch mehr begeistern können, ließ sich jedoch rasch überzeugen, da diese bereits in der Schlosskirche brüten. Schleiereulen sind typische Kulturfolger, die gern in hohen Gebäuden wie Türmen oder Scheunen brüten. Sanierungen und Maßnahmen zur Vermeidung von Tauben machen es ihnen jedoch nicht leicht. Ehemalige Brutplätze wurden mancherorts zugemauert oder verschlossen. Die intensive Landwirtschaft erschwert ihnen die Nahrungssuche, welche vor allem Mäuse in offener Flur beinhaltet. Namensgebend für den nachtaktiven Vogel ist der herzförmige weiße Gesichtsschleier, der Schall sammelt und somit wie ein Verstärker wirkt.
Dieser Schleier, eine Ohr?Asymmetrie sowie ein hochspezialisiertes Gehirn verhelfen der Schleiereule zu einem einzigartigen Gehör. Sie kann Geräusche hören, die 10 Mal leiser sind als die leisesten vom Menschen wahrnehmbaren Geräusche und verfügt über ein präzises Ortungsvermögen. Für Forscher ist die Schleiereule daher ein hochinteressantes Modelltier für zukünftige technische Entwicklungen, zum Beispiel für die Optimierung von Hörgeräten. Auch der fast lautlose Flug dient als biomimetisches Vorbild für die Entwicklung neuer Flügelstrukturen im Flugzeugbau. Eines unter vielen Beispielen, was Menschen alles von der Natur lernen können. Hoffen wir also, dass sich dieser besondere Nachtvogel in Lützschena ansiedeln wird. Die Voraussetzungen wie offene Wiesen– und Feldflur für eine erfolgreiche Mäusejagd sind auf den ersten Blick gegeben. Zum Anlocken von Revier suchenden Jungtieren hat der Ornithologe Uwe Seidel, übrigens Spender des Eulenkastens, Pferdespan und Gewölle von „seinen“ Großbothener Schleiereulen mitgegeben. Bei ihm hat es Erfolg gezeigt. Seit mehreren Jahren brüten nun schon Schleiereulen in seiner Scheune und haben viele Jungen groß ziehen können.
Fortbildung für Multiplikatoren und Naturinteressierte
Ab in den Wald! Basiskurs
Wir suchen noch finanzielle Unterstützung für das nächste große Projekt: Die Sanierung der denkmalgeschützten Kegelbahn im Schlosspark.
Im nächsten Bauabschnitt soll die Toilettenanlage fertig saniert werden, damit der Kopfbau für Veranstaltungen genutzt werden kann.
Noch mehr Informationen und Veranstaltungen zum Leipziger Auwald sowie das Buch „Der Leipziger Auwald: Ein Natur- und Erlebnisführer“ finden sich auch auf www.leipziger-auwald.de.
Schloßweg 11, 04159 Leipzig
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