Ausflug zur Zentraldeponie Cröbern

„Am Ende ihrer Nutzung wird die Deponie 48 Meter in die Höhe ragen und im Leipziger Neuseenland weithin sichtbar sein“, sagt Nicole Wöllner vom Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachen (ZAW) und zeigt in Richtung des Markkleeberger Sees. Sie steht mit dem ganzen Team der Auwaldstation auf halber Höhe des Hügels der Mülldeponie Cröbern. Es ist der Ausgangspunkt einer informativen Tour rund um unseren Müll. Am 20. Februar unternahm das Team der Auwaldstation eine Bildungsfahrt zur Müllbehandlungsanlage (MBA) und Zentraldeponie Cröbern (ZDC). Da wir uns im Winterferienprogram intensiv mit Müll beschäftigt hatten, wollten wir nun einmal in Erfahrung bringen, was mit unserem Müll letztendlich passiert. Auf der Deponie Cröbern wird der Rest- und Sperrmüll der Stadt und des Landkreises Leipzig behandelt und endgelagert. Trennen lohnt sich also, da gelbe und blaue Tonne völlig anders weiterarbeitet werden. „Seit 2005 arbeitet die Müllsortieranlage in Cröbern und wird dies auch noch bis 2025 tun“, sagt Frau Wöllner mit Blick auf die drei großen Hallen am Fuß der Deponie. Wir lernen, dass Restmüll heute nicht mehr unbesehen deponiert, sondern zuvor sortiert wird. In der ersten Halle laden die Müllwagen ihre Fracht ab. Nach dem Schreddern sorgen weitere Maschinen dafür, dass noch verwertbare Stoffe, wie Plastik oder Metalle aussortiert werden. In der zweiten Halle (Intensivrotte) wird der Rest für sechs Wochen kompostiert. Dieses Schnellkompostieren sorgte bei einigen Teammitgliedern für Unwohlsein, da der Arbeitsschritt mit einer starken Geruchsbelästigung einhergeht. Ziel ist es, den Prozess, der sonst auf der Deponie stattfindet und Umweltprobleme verursacht, kontrolliert im Vorfeld laufen zu lassen. In der dritten Halle (Nachrotte) liegt unser Müll dann noch einmal drei Monate, bevor er schließlich den Deponieberg ein weiteres Stück wachsen lässt. Wir sind auch in diesen Berg hinein gegangen. Ein großer Tunnel durchzieht die Deponie. Dort werden Setzungen überwacht. So errechneten die Ingenieure bei der Planung, dass sich der Grund des Deponiekörpers nach der Nutzung noch über dem Wasserspiegel des Störmthaler Sees befinden soll. Auch dies zeigte uns wieder, dass Abfallentsorgung nicht ganz einfach ist. Wer selbst gern einmal die Anlage in Cröbern besuchen möchte, kann dies am 7. September ab 10 Uhr zum „Tag der offenen Tür“ tun. Unser Urteil: Sehr zu empfehlen!