Der Europäische Iltis, auch Ratz oder Stänker genannt, war früher weit verbreitet. Er zählte zu den namhaften Arten, was sich in mancherlei Redensarten niederschlug. Jedoch ist vom Europäischen Iltis (Mustelaputorius) weder wissenschaftlich ergründet, dass er des Öfteren in Taubenschläge eindringen würde, noch dass er wie die Redewendung „schlafen wie ein Ratz“ vermuten lässt, übermäßig viel schlafen würde. Im Gegenteil: Wissenschaftler konnten feststellen, dass die Hauptnahrung des Iltisses aus Amphibien besteht. Vögel und Eier hingegen sind nur von untergeordneter Bedeutung.
Seine außerordentlichen Jagdfähigkeiten sowohl an Land als auch im Wasser machte sich schon zu vorchristlicher Zeit auch der Mensch zu Nutze. Es wurden Wildtiere gezähmt und für die Jagd auf Kaninchen, Ratten und Mäuse eingesetzt. So entstand über Jahrhunderte die domestizierte Form des Iltisses, das Frettchen. Unklar ist jedoch ob der Europäische Iltis oder der verwandte Steppeniltis (Mustelaeversmanii) dessen Urform ist.
Der Iltis, an seiner maskenähnlichen Gesichtszeichung gut erkennbar, hält sich bevorzugt an bewachsenen Bach- und Flussufern oder grabenreichen Wiesenlandschaften auf. So war abermals die Fotofallen-Aktion der Auwaldstation Leipzig von Erfolg gekrönt und bannte die Aktivitäten des vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Marders auf digitales Zelluloid.
Es gibt wie erwähnt mannigfaltige Redensarten die sich auf die Lebensweise des Iltisses und seiner Verwandtschaft begründen. Inwieweit die weitbekannte Redensart „Stinken wie ein Iltis“ zutreffend ist, kann hier nicht zur Gänze geklärt werden. Richtig ist auf jeden Fall, dass der Iltis wie alle anderen Vertreter der Marder sogenannte Analdrüsen besitzt, die ein stark riechendes Sekret absondern. Dieses dient zur Reviermarkierung und zur Feindabwehr.
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