Ausstellungseröffnung „Die Reise des Eisvogels“

Der Eisvogel (Alcedo atthis) hat hier in Leipzig an mehreren „Standorten“ einen Lebensraum gefunden. Am Floßgraben im südlichen Auwald, am Zschampert bei Dölzig und auch an der Weißen Elster findet man den wahren und einzigartigen „Edelstein“ der Stadt.

Durch die Anwesenheit bzw. das Brüten von Alcedo atthis am Floßgraben diesen Jahres sind die Wasserwege Leipzigs für den Wassersport mit Einschränkungen der Nutzung verbunden gewesen, sodass diese Art „im Rampenlicht der Öffentlichkeit“ als Diskussionsthema von großer Bedeutung war.

Zum Jahresende präsentiert Kamilla Kubaczynski den Eisvogel jedoch von einer ganz anderen Seite. Sie verortet diesen in scheinbar fiktive Landschaften, wie sie in und um Leipzig („auf den ersten Blick“) nicht anzutreffen sind – den prächtigen Eisvogel jedoch schon!

Am Samstag, den 14. Dezember 2013 ab 15 Uhr 
eröffnet die Künstlerin ihre Ausstellung in der Auwaldstation mit dem Thema
„Die Reise des Eisvogels“

Kubaczynski zeigt mit ihren surrealistischen Werken aus einer Kombination von Acryl und Spraydose auf Leinwand, eine fantasievolle Welt mit Anlehnung einer „Alice im Wunderland“ ähnlichen Szenerie, in der der Eisvogel Mittelpunkt der Geschichte darstellt.

Zitat der Künstlerin: Viele werden zustimmen, dass die Elemente Wasser und Luft sowie Pflanzen, Tiere und der Mensch inmitten der Natur sehr stark zu inspirieren vermögen. Zuhause als Künstlerin fühle ich mich vor allem in der Natur:
Himmel und Erde sind für mich grenzenlos. Und es entsteht der Widerspruch, dass ich mich innerhalb dieses unbegrenzten Refugiums doch sehr geborgen fühlen kann. Pflanzen, Tiere sind für mich Objekte, nach denen ich suche. Manch eine/r wird kommentieren, tja, das sind doch alles Traumlandschaften. Richtig: Traum-Landschaften, denn ich empfinde auch hiesige Landschaften als einen (noch erlebbaren) realen Traum. Dass ich dazu Stellung nehme als Künstlerin, ist für mich überhaupt kein Gegensatz zu meinem Beruf.

Als studierte Naturschützerin und Landschaftsplanerin meint sie, vielleicht provokatorisch, Kunst muss nicht schön sein, und „meine Bilder werden diesem Schönheitsanspruch wohl auch so einfach nicht gerecht. Ich meine, wenn Kunst nicht anregt zum Nachdenken „diese unsere Natur gilt es zu bewahren“, verfehlt sie einen wesentlichen, ihren ureigenen Anspruch.“

Kunst ist es, mit den Augen zu Hören und mit dem Herzen zu Sehen. In diesem Sinne: Eine gute Zeit in der Ausstellung!

A. Schaaf und K. Kubaczynski