Auwaldstation praktiziert Artenschutz

2013 war leider ein schwarzes Jahr für den Weißstorch. Die Wetterkapriolen im Mai mit drei Wochen Trockenheit, dem Starkregen darauf und folgendem Temperatursturz haben viele Jungvögel nicht überlebt. Im Muldendorf Grubnitz bei Wurzen ist bei einem solchen Unwetter gleich der ganze Horst abgestürzt. Die zwei Jungvögel konnten nur noch tot geborgen werden. Die Altvögel haben zwar versucht in der Nähe des ehemaligen Horstplatzes schnell noch ein neues Nest zu bauen, – aber für eine Ersatzbrut war es viel zu spät.

Das wünschen sich natürlich die Kollegen der Grubnitzer Werkstatt über der der Storchenhorst thronte und die bereits ein neues Metallgerüst auf ihrem Schornstein montiert haben. Und um den Grubnitzer Adebaren eine Wiederansiedlung so richtig schmackhaft zu machen, hat die Mannschaft der Auwaldstation ein „schickes“ Kunstnest geflochten. „Das muss schon etwas Masse haben und stabil sein. Denn es ist nicht sicher, dass gleich im ersten Jahr die Störche das Konstrukt annehmen und am Horst weiter bauen. Bleibt es zu lange verwaist, verwittert das Geflecht relativ schnell“, so Manfred Seifert. Und weiter: „Bis Anfang März sollte das Kunstnest auf die neue Unterlage gehievt sein. In Schkeuditz musste der Storchenschornstein wegen Baufälligkeit neu aufgemauert werden. Das Kunstnest der Auwaldstation wurde dort sofort wieder vom alteingesessenen Storchenpaar angenommen“.
Das lässt hoffen, dass auch in Grubnitz die Mühe der Storchenfreunde belohnt wird, indem die Rückkehrer vom Vogelzug auf dem Flechtwerkmit einem harmonischen und möglichst kinderreichen Familienleben neu starten.

Manfred Seifert