Junge Auwald-Ranger erpaddeln den Auwald

Am Samstag den 27.8.16 fand bei größter Hitze das erste Treffen der neuen Gruppe „Junge Auwald-Ranger“ statt. Auf dem Programm stand eine ausgiebige Kanutour, die über Pleiße sowie Floßgraben bis zum Cospudener See und über die Weiße Elster wieder zurück in die City führte. Gemeinsam mit unseren Exkursionsleitern René Sievert (Nabu Leipzig), Ronny Schmidt (Geowerkstatt) Franka Seidel und Anja Tauber (Auwaldstation) konnten wir den Leipziger Auwald vom kühlen Nass aus erkunden und so manche Besonderheit, wie den Eisvogel, entdecken.

Nach einer kurzen Kennenlern-Runde und Einführung machten wir uns vom Schleusiger Weg aus in vier Kanadiern auf den Weg. Wir meisterten gleich am Anfang die Connewitzer Schleuse und von das aus ging es flussaufwärts auf der Pleiße, dann auf dem Floßgraben weiter. An geeigneten Stellen stoppten wir und René Sievert erzählte uns interessantes zu Bäumen, Libellen und anderen Besonderheiten des Leipziger Auwalds. Am Eingang zum Floßgraben stellte er uns den Eisvogel näher vor. Denn der schillernd blaue Vogel brütet hier und erbeutet im klaren Wasser kleine Fische. Der Kontrast zur trüben Pleiße war wirklich sehr beeindruckend.

Man darf nur zu bestimmten Zeiten im schmalen Floßgraben paddeln. Denn wären pausenlos Boote da, würden die Eisvögel ihre Jungen nicht mehr ausreichend füttern.
Außerdem gibt es dort zahlreiche Libellen und wir konnten viele rot-schwarz gefärbte Adonislibellen bei der Paarung beobachten.

Über den Waldsee Lauer und einer zweiten Schleuse gelangten wir zum Cospudener See, wo wir endlich baden und eine Pause machen konnten. Danach führte René Sievert mit uns ein Spiel durch, wo wir lernten, dass kurvenreiche Flüsse langsamer fließen und dadurch eher Material wie Sand oder Kies verlieren. Wir rannten mit einem Blatt Papier vorm Bauch (ohne festhalten) eine kurvenreiche Linie und eine gerade Linie entlang. Bei der geraden Linie blieb das Papier eher am Körper kleben. Bei der kurvigen Linie wurde man langsamer und das Papier fiel runter.

Im Anschluss daran mussten wir unsere vier Kanus fast 500 Meter weit zur weißen Elster schleppen um dort den Rückweg anzutreten. Zum Glück gab es Bootswagen und die beiden Männer, die ein Kanu wegen eines geplatzten Reifens sogar tragen mussten- das bei der Hitze!

Auf der Weißen Elster trieben wir recht flott flussabwärts. Einige von uns konnten sogar noch einen Eisvogel und einen Mink am Uferrand beobachten. Letzterer stammt aus Nordamerika und gefährdet durch sein Jagdverhalten vor allem heimische Tiere. Wir überwanden noch einige Stromschnellen und ein weiteres Mal Umtragen. Das war ganz schön viel Teamwork und Anstrengung am ersten Tag. Doch es hat Spaß gemacht.

Wir freuen uns schon auf die nächste Exkursion, die uns wieder in den südlichen Auwald führen wird. Am 17.9.16 treffen wir uns zu einer Fahrradtour mit Ronny Schmidt von der Geowerkstatt und werden erfahren wie sich die Landschaft verändert hat.