Sommer, Sonne, Naturentdecken – Ferien in der Auwaldstation Leipzig

Blauer Himmel, Schäfchenwolken, Sonnenschein, dann und wann ein kleiner oder größerer Regenschauer. So sah in diesem Jahr das Ferienwetter für Sachsens Schüler aus. Nicht das perfekte Wetter, um 6 Wochen nur am See zu liegen, dafür umso passender, die Tage mit spannenden, abwechslungsreichen Aktivitäten in der Natur zu füllen.

Wie jedes Jahr hatte die Auwaldstation ein vielfältiges Angebot für diese lang erwartete, aufregende Zeit im Jahr geplant. Ob Wasserexperimente, Bastelangebote, gemeinsame Zubereitung von Leckereien aus der Natur oder sogar eine mehrtätige Abenteuerreise durch den Auwald – viele Wünsche der Ferienkinder konnten erfüllt werden.

Sehr großen Anklang fand das dreitätige „Auwald-Wildnis-Camp“. Die Kinder trafen sich an 3 Tagen in der Auwaldstation, um mit unserer Naturpädagogin Ursula von Bogen und unserem Praktikanten Lucas Cronauge durch den Auwald zu streifen. Es wurde gespielt, Rast auf dem gemütlichen „Waldsofa“ gemacht, geschnitzt, die Orientierung mit dem Kompass geübt und am Lagerfeuer über die Ereignisse des Tages geplaudert.

Ebenfalls sehr gut besucht, war das Ferienprogramm „Leckereien aus der Natur“. Wie haben sich die Leute früher ernährt und Krankheiten versorgt, als es noch keinen Supermarkt und keine Apotheke vor der Haustür gab? Damals war es wichtig für die Menschen sich gut mit Essbarem und Heilpflanzen aus der Natur auszukennen. Dazu gehörte auch, den jahreszeitlichen Ablauf der Pflanzenwelt zu beobachten, zu verstehen und zu wissen, welche Kräuter und Pflanzen ungenießbar oder gar giftig sind. Wir können heute wirklich dankbar sein, dass die Menschen damals so mutig waren und die Genießbarkeit der Wildpflanzen getestet haben. Auf der Exkursion durch den Wald entdeckten die Ferienkinder ausgewählte wilde Kräuter, die für uns Menschen schmackhaft sind und sogar einige mit heilenden Wirkungen. Die Kinder waren mit Feuereifer dabei beim Sammeln zu helfen, um im Anschluss etwas Schmackhaftes daraus zu zubereiten. An der frischen Luft und bei strahlendem Sonnenschein schmeckten die in Eierkuchenteig ausgebackenen Brennnesselblätter und die Gundermannblätter im Schokomantel besonders gut. Selbst die Skeptiker probierten, sodass wir an keinem Tag etwas von unserem „Wald- und Wiesenmenü“ übrig hatten.

Im Programm „Faszination Wasser“ wurde den Kindern in einer kleinen Präsentation das Wunder Wasser als Lebensraum und Lebenselixier, aber auch als kostbares Gut vorgestellt. Darauf folgten Experimente mit dieser bedeutsamen Verbindung von Wasserstoff und Sauerstoff. Wir ließen Wolken im Becherglas entstehen, beobachteten Tinte, die sich in heißem Wasser schneller verteilt als in kaltem Wasser und setzten Büroklammern auf die zarte Wasseroberfläche. Viele Kinder hatten schon vom Phänomen der Oberflächenspannung oder der Wolkenbildung gehört, aber gemeinsam wurde bekanntes Wissen für verschiedene Altersgruppen anschaulich und verständlich erklärt. Natürlich durften die Kinder auch selbst auf Entdeckungsreise gehen und erforschen, was in unseren heimischen Gewässern lebt. Ausgestattet mit Kescher und Becherlupe machten sich die kleinen Entdecker auf den Weg zum nahe gelegenen Hundewasser und staunten nicht schlecht, als wir neben Wasserassel und Bachflohkrebs einen Wasserskorpion im Kescher entdeckten. Als Abschluss konnten die Kinder ein eigenes Floß basteln, welches sie stolz nach Hause trugen.

Außerdem fand in den Sommerferien noch eine dreitägige Naturwerkstatt mit den Themen –Schnitzen, mit Holz bauen und Feuer machen – statt. Das Team der Hellen Köpfe bot das Programm Papier schöpfen an und das Umweltmobil der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt ermöglichte einen ausgiebigen Gewässererforschungs-Tag in der Umgebung der Auwaldstation.

Alles in allem können wir auf eine spannende und ereignisreiche Zeit mit den Hortgruppen und Ferienkindern, die aus Leipzig und Umgebung in die Auwaldstation kamen, zurückblicken.

In den Herbstferien wird es wieder vielfältige Angebote in der Natur geben. Informationen dazu folgen Ende August.

Unser wichtigstes Anliegen ist es Kindern aus der Stadt Naturwissen spielerisch zu vermitteln, damit sie sich in Zukunft gern und mit hoher Verantwortung für den Schutz ihrer Umwelt einsetzen.

Text und Bilder von Elisabeth Schumann, Freiwillige des ökologischen Jahres