„Der verborgene Waldboden“ Exkursion der Jungen Auwald-Ranger

Am 18. November erforschten wir zusammen mit Ronny und Jana von der GeoWerkstatt Leipzig e.V. den Waldboden rund um die Auwaldstation.

Doch zuerst galt es viele Fragen zu beantworten: „Was ist eigentlich Boden?“ Ist es Erde…..Dreck…..Schlamm….oder noch etwas anderes, vielleicht ganz wertvolles? Und wie dick ist eigentlich unser Boden? Reicht er bis zum Erdinneren oder ist er nur ganz dünn?
Als wir dann erfuhren, dass unser wenige Meter dicker Boden nicht nur ein einziges Jahr- wie wir vermutet hatten- sondern mehrere Tausend Jahre für seine Entstehung gebraucht hat, waren wir ganz aus dem Häuschen! Und was da alles drin ist! Und was der Boden alles für uns und andere Lebewesen tut- Wahnsinn!

Und zuletzt blieb noch zu klären, was eigentlich „Humus“ ist. Klingt wie etwas zu essen- ist aber der obere, fruchtbare Teil des Bodens, der nur eine ganz dünne Schicht ausmacht!

Dann ging es endlich raus in den Wald! Mehr oder weniger dick angezogen, machten wir uns auf den Weg und kamen zunächst an einer dicken, umgestürzten Buche vorbei, auf der es sich nicht nur herrlich klettern ließ, sondern an deren Wurzelballen wir schon die ersten Bodenlebewesen erforschen konnten.
Bald darauf stießen wir auf ein großes Loch im Boden. Ronny klärte uns, dass es sich dabei um ein BODENPROFIL handelt. Daran kann man gut den Schichtenaufbau des Bodens erkennen. Nachdem wir Farbe, Geruch und Geschmack (!) des Bodens untersucht hatten, kamen wir, mit einer kleinen Hilfestellung, zu dem Schluss, dass es sich um „Aulehm-Boden“ handeln muss.

Schließlich widmeten wir uns noch der Untersuchung des Bodens als Lebensraum. Wir fanden Regenwürmer, Asseln, Feuerwanzen, Hundertfüßer und noch einiges mehr.

Zurück in der Auwaldstation konnten wir uns mit Suppe, Tee und einigen Spielen aufwärmen.

Und was hat unser Boden mit dem Klimawandel zu tun?
Das erklärte uns Jana: Besondere Böden, wie Moorböden, speichern enorme Mengen an CO2. Werden diese Böden zum Beispiel für den Abbau von Torf zerstört, wird viel CO2 freigesetzt. Außerdem können kaputte Moore kein C02 mehr speichern. „Aber was können wir Kinder dagegen tun?“ haben wir gefragt. „Euren Eltern sagen, sie sollen besser torffreie Blumenerde kaufen!“ „Ach, so einfach ist das?“ „Ja!!!“

Am Ende unserer Exkursion machten wir noch ein Experiment zur Filterfunktion des Bodens: Wir füllten mit Tinte gefärbtes Wasser in drei Flaschen, in die wir zuvor unterschiedliches Bodenmaterial geschichtet hatten. Durch welchen Aufbau würde das Wasser wohl am schnellsten sickern? Oder kommt es nicht auf die Geschwindigkeit an, sondern auf das Ergebnis? So gesehen war die „Siegerflasche“ diejenige mit SCHLUFF (klingt lustig, oder? Das ist ein Boden, noch feiner als Sand!). Und so wurde nach 10 Minuten Wartezeit der erste klare Wassertropfen mit großem Hallo bejubelt!

Wer hätte das gedacht, dass Boden so spannend sein kann!