Auwald-Ranger unterwegs im Winter

Auch in der kalten Jahreszeit erkunden die Jungen Auwald-Ranger die Natur.

Am 27. Januar begab sich die ganze Truppe mit der Biologin und Naturpädagogin Dr. Nadia Nikolaus auf Spurensuche in den Auwald. Mit einem kurzen Crash-Kurs zum Thema Spuren wurden die Kinder am Vormittag entsprechend eingestimmt. Sie erhielten einen Überblick über die wichtigsten Trittspuren, lernten dabei wie man eine Fuchs- von einer Hundespur unterscheiden kann, dass bei Katzenspuren keine Krallenabdrücke sichtbar sind und dass man bei Rehen durch den Abstand der zwei vorderen Klauen die Geschwindigkeit des jeweiligen Tieres ablesen kann. Nadia hatte hatte weitere Spuren mitgebracht, wie Biberchips, Gewölle, ein Rehgeweih, Baumfrüchte mit Fraßspuren verschiedener Tiere und vieles mehr. Besonders beeindruckt waren die Jungen Auwald-Ranger von der mumifizierten Blindschleiche und vom Auflösen eines Waldohreulen-Gewölles, was viele unterschiedliche Knochen von Vögeln und Mäusen offenbarte.

Auf einer zweistündigen Exkursion konnten die jungen Naturdetektive endlich selber auf Spurensuche gehen. Dabei folgten sie verborgenen Wildpfaden entlang einer Schlehenhecke, entdeckten Wildschweinlosung , Trittsiegel von Waschbären und noch einiges mehr.

Nach einem stärkenden warmen Mittagessen im Kaminzimmer widmeten sie sich der Baumbestimmung im Winter. Die Jungen Auwald-Ranger lernten spielerisch mit einem Zweig-Puzzlespiel, dass die Rinde und Knospen der heimischen Bäume unterschiedlich aussehen und man sie anhand verschiedener Merkmale bestimmen kann. Auf einer Exkursion entdeckte jeder den passenden Baum zu seinem Zweig. Mit einem Rennspiel wurde das erlernte Wissen wiederholt.

Im Dezember trafen sich die Jungen Auwald-Ranger zum Thema „Auwälder und Naturschutz“ in der Auwaldstation.  Nach einer Einführung zum Thema ging es vorbei an den Vogelfutterplätzen, die wir heute Morgen selber befüllt hatten und wo sich schon allerlei Federvieh gütlich tat- bis hin zum beeindruckenden Eichelhäher, der seinen Kehlsack eifrig mit Futterstücken füllte.

Bevor wir den Wald betreten durften, gab es noch eine Teamaufgabe zu lösen: das sogenannte „Tor zum Wald“. Dafür wurden wir zunächst in ein Rudel Wölfe „verwandelt“ (auch wenn diese Tiere bislang hier im Naturschutzgebiet Burgaue noch nicht gesichtet wurden). Wir machten uns einfach den Teamgeist der Wölfe zunutze und lösten die Aufgabe dann- nach einigen Fehlversuchen- mit Bravour!
Anschließend führte uns der ehrenamtliche Naturschutzhelfer Hartmut Nickel, dessen Aufgabe es unter anderem ist, das ihm zugeteilte Gebiet regelmäßig zu durchstreifen und eventuelle Schäden und Gefahren zu beseitigen oder zu melden. Und so ermunterte er auch uns, stets wachen Auges unterwegs zu sein. Und tatsächlich: erst sahen wir einen Nutria fröhlich im Hundewasser umherschwimmen und dann konnten wir sogar zwei Rehe im Gebüsch beobachten, die erst nach einer ganzen Weile langsam von dannen zogen!
Nach Hartmuts spannender Geschichte über ein Hornissennest in der morschen Linde, das erst bei einem Sturmschaden bemerkt wurde, sowie einem Abschlussspiel ging´s zurück zur Auwaldstation. Hier machten wir es uns im Kaminzimmer gemütlich und klärten gemeinsam mit Franka, was die Natur denn überhaupt schützenswert macht und wie wir heute schon als Kinder und in naher Zukunft als Erwachsene zu ihrem Schutz beitragen können.

Gestärkt durch eine warme Suppe ging es wieder raus in den Innenhof, wo in den nächsten Stunden eine ganz praktische Naturschutzmaßnahme anstand: René und seine Begleiter vom Nabu Leipzig hatten uns Bausätze mitgebracht, aus denen jeder von uns einen eigenen Nistkasten bauen konnte: wahlweise einen für Kohlmeisen und Kleiber (mit etwas größerem Einflugloch) oder einen für alle anderen Meisen (mit kleinerer Öffnung).
Stolz präsentierten wir die Ergebnisse unseren Eltern. Jetzt gilt es nur noch zu Hause einen schönen Platz für den Kasten auszusuchen und diesen im nächsten Frühjahr wieder wachsam zu beobachten- vielleicht können wir dann die erste Flugversuche der Meisenjungen verfolgen!