Lebendige Mauern

© Auwaldstation

Trockenmauern sind vom Menschen gemachte sogenannte Sekundärbiotope. Doch leider als solche heute kaum noch zu finden. Durch Betonwände oder Zäune abgelöst, sind damit auch zahlreiche Pflanzen- und Tierarten bedroht. Dabei dienen Mauerspalten und -oberflächen wechselwarmen Eidechsen und Schlangen aber auch Wildbienen als Rückzugsort oder Platz zum Aufwärmen. Schützende Mauerlöcher werden sogar von kleineren Vogelarten und Erdkröten bewohnt. Zudem bilden auf Steinen wachsende Flechten und Moose die Nahrungsgrundlage für zahlreiche Kleinstlebewesen.
Möchte man einen solch vielfältigen Ort in seinem Garten schaffen; wählt man sich einen sonnigen Platz in Südlage. Eine kostengünstige und ökologisch wertvolle Alternative zum Kauf von neuen Natursteinen ist die Verwendung alter Ziegel, Pflastersteine oder Gehwegplatten z.B. aus einem Abbruch. Steine werden dann in Form einer Mauer oder eines einfachen Steinhaufens lose aufeinander geschichtet ohne jegliche Form von Mörtel zu nutzen. Mit geringen Mengen lehmiger Erde als Fugenfüller lassen sich Unebenheiten ausgleichen und Ansiedlungsmöglichkeiten für Mauerpfeffer schaffen.

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Ob als Stützmauer oder Kräuterspirale, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Entstandene Ritzen können mit einheimischen Steingartenpflanzen bepflanzt werden oder ganz frei gelassen werden. Möchte man einen Steingarten anlegen, achte man auf einen humus- und nährstoffarmen, steinigen, wasserdurchlässigen Boden. Hier bietet sich eine gute Möglichkeit Bauschutt weiterzuverwenden und in den Boden einzuarbeiten.
Fazit: Steinhaufen und Trockenmauern sind nicht nur leicht zu errichten, brauchen kaum Pflege und werden mit dem Alter immer schöner; sie sind auch wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.