Fledermäuse in Wohnungsnot

Bechsteinfledermaus
(Myotis bechsteini)
Gilles San Martin, CC BY-SA 2.0

Sie sind entgegen Ihres lange verbreiteten Rufes keine blutrünstigen Vampire, belästigen nicht durch Lärm oder Dreck und sind die ökologischsten Insektenvernichter, die sich ein Gartenbesitzer wünschen kann. Alles könnte so schön sein, gäbe es da nicht ein Problem: Fledermäuse sind in akuter Wohnungsnot. Aus diesem Grund sind fast alle der in Deutschland heimischen Arten vom Aussterben bedroht.

Ursprünglich dienten natürliche Felsen, Höhlen und Bäume mit Spechthöhlen oder abplatzender Rinde Fledermäusen als Behausungen. Derartige Hohlräume findet man in unseren Breiten kaum noch. Die Luftakrobaten sind längst auf Alternativen ausgewichen, darunter unsanierte Gebäude in unseren Städten und Dörfern. Kleinen Fledermausarten reichen schon Spalten mit nur ein oder zwei Zentimetern Größe als Einschlupfloch. Hinter offenen Fugen liegende Hohlräume nutzen beispielsweise Abendsegler als Winterquartier. Mancherorts tummeln sich hunderte Große Mausohren auf Dachböden. Aber auch hinter Verkleidungen an Hauswänden, Flachdachkanten oder einfachen Fensterläden entstehen Spaltenquartiere. Diese Anpassungsfähigkeit wird den Fledermäusen spätestens in Zeiten der klimawirksamen Gebäudesanierung zum Verhängnis. Im Zuge der Bau- und Modernisierungsarbeiten werden Hohlräume und Spalten verschlossen.

In den nächsten Wochen möchten wir deshalb über Möglichkeiten informieren, wie wir Fledermäuse im und am Haus auf vielfältige Weise unterstützen können.

Tipp 1: Vor Umbaumaßnahmen im Keller, auf dem Dachboden und an der Außenfassade  unbedingt einen Sachverständigen zu Rate ziehen! Fledermausquartiere sind für den Laien sehr schwer zu auszumachen.