Vielfalt fördern + Arbeit reduzieren + Wasser sparen = Wildblumen anbauen

Es ist April. Der angekündigte Regen der kommenden Tage lädt manch emsigen Gartenbesitzer dazu ein, Rasen zu säen. Dann wird es bald wieder Zeit, den Rasenmäher auszupacken und schier unendliche Runden zu drehen, damit der Rasen schön kurz und gepflegt aussieht.

Mit Blick auf die vielen Grünflächen und Beete im Stadtgebiet möchten wir aber darauf hinweisen, dass der Einsatz gegen das Artensterben auf jeder noch so kleinen Fläche anfängt. Je höher die Anzahl sogenannter Trittsteine, also artenreicher Lebensräume wie z.B. im Schrebergarten, auf dem Balkon, auf dem Firmengelände oder auf der öffentlichen Grünfläche, desto größer die Gesamtfläche. Flächen wie diese sind für die einheimische Flora und Fauna von erheblicher Bedeutung.

Wie wäre es also, den tristen Rasen im Vorgarten oder das Staudenbeet durch eine pflegeleichte, Wasser sparende Wildblumenwiese zu ersetzen?

Setzt man vermehrt auf Wildblumen statt Züchtungen und exotische Blühpflanzen, hat man gleich mehrere Vorteile. Heimische Arten sind widerstandsfähiger gegen Trockenheit und Frost. Außerdem leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität, indem sie die Lebensgrundlage für viele einheimische Insekten darstellen. 1/3 der bei uns heimischen Wildbienen sammeln nur Pollen an Blüten einer ganz bestimmten Pflanzenfamilie oder -gattung. Der Mensch kann mit dem Anbau einheimischer Blütenpflanzen einen immensen Beitrag zum Arterhalt einer großen Palette von Insekten leisten. Mit exotischen Zierpflanzen und Zuchtformen können hingegen nur wenige Tiere etwas anfangen.

Im Internet gibt es viele Anregungen zur erfolgreichen Aussaat und Pflege von Wildblumen. Es ist denkbar einfach und Zeit sparend. Ein Wildblumenbeet sowie die damit einhergehenden Veränderungen in der Artenvielfalt über die Jahre zu beobachten, macht großen Spaß. Traut euch!