Schädlinge im Garten reduzieren

Ein Star ist im Anflug an seine Bruthöhle, um sein Jungtier zu füttern.
Ein Star füttert sein Jungtier. – Bild von Thomas Kettelgruber

Natürlich ist die Natur vielschichtig und teilt nicht in schwarz und weiß. Was des Gärtners Leid ist, ist für andere Freud. Nehmen wir die Blattläuse. Manche RosenzüchterIn wird sie als Schädlinge oder Plagegeister bezeichnen. Für Blaumeisen-Eltern, die verzweifelt ihre Jungen zu sättigen versuchen, sind die Plagegeister hingegen äußerst nützlich. Warum sollten wir uns dies nicht zunutze machen? 

Jetzt ist eine gute Zeit, um etwas für eine erfolgreiche Ernte im Garten zu tun. Und das ganz ohne giftige Insektenschutzmittel. Je vielfältiger die Vogelwelt im Obst- und Gemüsegarten, desto weniger „Schädlinge“. Allein ein Meisenpaar vertilgt jährlich mit seiner zweimaligen Brut ca. 40 kg sogenannter Schadinsekten. Nützlinge im Garten zu fördern bringt demnach langfristig mehr Erfolg, als Chemie gegen Schädlinge einzusetzen.

Eine sinnvolle Maßnahme stellt das Anbringen von künstlichen Nisthilfen dar, besonders da, wo Naturhöhlen fehlen. Denn gerade mangels lichter Wälder oder Offenlandschaften mit zahlreichen Bäumen und Sträuchern, fehlt es auch an Totholz und folglich an Nistmöglichkeiten und Nahrungsquellen. Auch Brutnischen an Gebäuden werden im Zuge von Sanierungsarbeiten zunehmend geschlossen.  

Das Internet ist voll mit einfachen Bauanleitungen. Auch das Team der Auwaldstation öffnet im Februar wieder seine Türen zum Nistkastenbau. Aufmerksame LeserInnen des Auenkuriers aus Lützschena und Stahmeln freuen sich zudem vielleicht über das Angebot unseres Citizen Science Projekts, bei dem Nistkästen für den eigenen Garten verlost werden.

Wer über die Belegung der Nistkästen Buch führt, kann im nächsten Jahr gezielt neue Nistkästen für seltene Arten anbringen. Warum nicht mal einen Eulennistkasten mit den Enkeln bauen? Naturschutz vor der eigenen Haustür kann so viel Spaß machen.

Das Team der Auwaldstation wünscht viel Spaß beim Werkeln!