Achtung Krötenwanderung

Foto: Nico Sonnabend

Beim Blick aus dem Fenster ist es kaum zu glauben, aber die Amphibien sitzen bereits in den Startlöchern, um zu ihren Laichgewässern zu gelangen. Liegen die Temperaturen nachts bei über 5 Grad Celsius, erwachen Frosch, Molch und Kröte aus ihrer Winterstarre. Ein Wettlauf um den besten Laichplatz und Partner beginnt. Und der ist kein ungefährlicher. Viele Amphibien müssen in unserem dichten Straßennetz eben dieses queren. Laut einer Studie werden bei einer Verkehrsdichte von 60 Fahrzeugen pro Stunde 90 Prozent der über die Straße wandernden Erdkröten überfahren. Zusätzlich verenden viele Tier durch den Strömungsdruck der Autos. Fährt ein Auto bei Tempo 50 über einen Frosch, hat das Tier keine Chance – und das trotz fehlenden Radkontakts. Manchem Spaziergänger sind sie vielleicht schon aufgefallen: Es sind die Fundtiere, denen die Innereien aus dem Mund hängen. Es gilt jetzt mehr denn je, in Laichgebieten das Tempo zu drosseln und auf Hinweisschilder zu achten.

Auch in diesem Jahr werden wieder viele Hände benötigt, um die mehr als tausend Schutzzäune in Deutschland zu kontrollieren und Amphibien über die Straße zu geleiten. Der NABU gibt die Kontaktadressen der bundesweiten Amphibienrettungs-Teams heraus. HelferInnen werden immer gesucht.

Amphibien sind die am stärksten bedrohte Tierklasse der Welt. Leider ist unser dichtes Straßennetz nicht die einzige Ursache für den starken Amphibienrückgang. Vielerorts verschwinden Kleingewässer durch Überbauung, werden vermüllt oder trocknen aus. Zudem nehmen Amphibien die überall verwendeten Pestizide direkt über ihre Haut auf. Einmal damit in Kontakt, fügen sie den Tieren große Schäden zu.  

Wir können Frosch und Co. helfen, indem wir Lebensräume schaffen. Dafür braucht es keinen riesigen Teich oder Garten. Mit einem kleinen Tümpel in Omas alter Zinkwanne sowie Reisig- oder Laubhaufen auf dem Grundstück können wir schon einiges tun. Ist der Garten artgerecht, finden die Tiere den Weg von ganz allein.