Auf der Suche nach Glühwürmchen werden wir in den letzten Jahren immer seltener fündig. Dennoch leuchtet und flackert es überall. Betrachtet man unsere westliche Welt bei Nacht aus dem Weltraum, gleicht sie einem hell erleuchteten Stadion. Wo ist die Nacht geblieben? Selbst wenn Naturschutz nicht zu jedermanns bevorzugten Interessen gehört, ist es wichtig, sich über die Problematik der Lichtverschmutzung bewusst zu werden.
Denken wir nur an unseren eigenen Garten – ein ökologisches Kleinod, das wir tagsüber liebevoll gestalten. Doch mit dem Aufleuchten der Lampen in der Nacht zerstören wir unwissentlich einen Teil dessen, was wir am Tage geschaffen haben. Denn Licht übt einen enormen Einfluss auf unsere Umwelt aus.
Warum sind Insekten besonders betroffen? Das künstliche Licht zieht sie magisch an und führt sie auf eine tödliche Irrfahrt. Wer schon lange keine Glühwürmchen mehr gesehen hat, schaltet daher am besten das Licht aus. Denn die faszinierenden Leuchtkäfer werden stark von Lichtquellen irritiert. Gerade Tiere, die ihre Lumineszenz für die Nahrungs- oder Partnersuche nutzen, zahlen einen hohen Preis für unsere Beleuchtung. So verbrauchen Glühwürmchen-Männchen auf der Suche nach ihrem leuchtenden Weibchen viel Energie und werden letztlich doch nicht fündig.
Auch Fledermäuse haben mit den Folgen zu kämpfen. Ist ihre Umgebung erleuchtet, fliegen sie später aus. Damit reduziert sich ihr Jagd-Zeitfenster und die erbeutete Nahrung. Doch nicht nur nachtaktive Tiere leiden, auch tagaktive Lebewesen, die nachts Ruhe suchen, werden gestört. Die negativen Auswirkungen von Licht im Schlaf auf unsere Gesundheit sind längst bekannt. Auch für Tiere ist es so, als würde jemand ihr Schlafzimmer dauerbeleuchten.
Machen wir uns bewusst, dass nicht jedes Licht in der Nacht gut ist. Solarleuchten erfreuen sich großer Beliebtheit. Kaum ein Gartenweg wird nicht von ihnen gesäumt. Das „kostenlose“ Licht ist aber lange nicht so nachhaltig, wie es scheint. Die Herstellung von Akkus und Solarpaneelen erfolgt aus seltenen Erden, welche Ozeane und Landschaften belasten.
Stattdessen wählt man möglichst eine warme, orange-gelbe indirekte Beleuchtung, die nach unten gerichtet ist. Bläuliches Licht und Dauerbeleuchtung sind ungünstig. Bewegungsmelder hingegen sind eine Alternative. Ein bewusster Umgang mit Licht ist nicht nur für uns, sondern auch für unsere Mitgeschöpfe und die Umwelt von großer Bedeutung.
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