Richtig gelesen, wer Nacktschnecken im Garten den Garaus machen möchte, kann etwas dafür tun: Glühwürmchen ansiedeln. Die leuchtenden Käfer im Liebestanz zu beobachten, ist heute nicht mehr so einfach. Lichtverschmutzung, tot gepflegte Gärten und Pflanzenschutzmittel dezimierten die Populationen der heimischen Leuchtkäfer in den letzten Jahrzehnten stark. Dabei ist ihr nächtliches Treiben um den Johannistag nicht nur wunderschön anzusehen, sondern birgt auch Vorteile im Gemüsegarten.
Im Folgenden verraten wir euch fünf einfache Tipps, wie ihr das Leuchten in euren Garten holen könnt.
Tipp 1: Glühwürmchen brauchen Dunkelheit
Wer unseren letzten Naturschutz-Tipp verfolgt hat, weiß, dass die geflügelten männlichen Leuchtkäfer nur im Dunkeln ihre ungeflügelten Partnerinnen finden. Die Lichtsignale sind so schwach, dass künstliche Lichtquellen im Garten die Tiere vergrämen würden. Bedenkt man dies bei der Entscheidung für oder gegen eine Beleuchtung des Gartens, hat man schon den ersten Schritt getan.
Tipp 2: Auf Schneckenkorn verzichten
Wenig bekannt ist, dass sich Glühwürmchen-Larven von Nacktschnecken und kleinen Gehäuseschnecken ernähren. Mit einem Giftbiss überwältigen sie ihre Opfer und zehren zwei bis drei Tage von ihrer Beute. Eine Verhaltensweise, die sich im Gemüsegarten auszahlt. Mit dem Verzicht auf Schneckenkorn decken wir den Tisch leuchtkäferfreundlich. Auf diese Weise kommen wir in den Genuss einer natürlichen Schneckenbekämpfung.
Tipp 3: Wildblumenwiesen statt englischer Rasen
Ein regelmäßig gemähter und mit Kunstdünger behandelter Fußballrasen wird von Glühwürmchen nicht als Lebensraum angenommen. Anders ist es mit eher selten gemähten, unbehandelten Wildblumenwiesen. Nicht nur die nah am Boden fliegenden Käfer fühlen sich hier wohl, sondern auch eine Vielzahl weiterer nützlicher Insekten. Zudem sollte in einem naturverträglichen Garten generell auf Chemie verzichtet werden.
Tipp 4: Verstecke schaffen
Die meiste Zeit des Tages verbringen Glühwürmchen in geschützten Winkeln, wie in Mauerritzen, unter Steinen oder Holzstücken. Auch nach der Paarung legt das Weibchen seine Eier geschützt unter Gräser und Steine. Versteckmöglichkeiten, wie diese können wir bewusst durch Totholz und Natursteinhaufen in unseren Gärten schaffen.
Tipp 5: Wilde Ecken
Die von uns immer wieder angepriesenen „wilden Ecken“ sind unser letzter Tipp. Unberührte, für das menschliche Auge unordentlich wirkende Fleckchen im Garten, sind besondere Orte der Artenvielfalt. Lässt man hier Motorsäge, Rasenmäher und Heckenschere ruhen, entsteht ein ungestörtes Kleinod. Gerade in diesen Randstrukturen, wie unter Sträuchern, halten sich Glühwürmchen gern auf.
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