Auch in diesem Jahr haben wir uns als Team der Auwaldstation am traditionellen Frühjahrsputz der Stadt Leipzig beteiligt. Unter dem Motto „Leipzig putzt sich raus“ werden wir alle aufgerufen, unsere Parks, Wege und Grünanlagen von Müll zu befreien. Dank der Unterstützung der Stadtreinigung Leipzig, die uns mit Greifern, Handschuhen und Müllsäcken ausstattet und die Entsorgung der gesammelten Abfälle übernimmt, können wir gemeinsam einen Beitrag für eine saubere Umwelt leisten.

Die üblichen Verdächtigen wie volle Hundekottüten, Zigarettenkippen und zerschlagene Flaschen sind uns aus den vergangenen Jahren bekannt. Doch der Anblick des Luppe-Ufers nach den starken Regenfällen der letzten Monate hat uns erschüttert. Massen von Feuchttüchern, Binden und Tampons hatten sich um die Ufervegetation gewickelt. Einwegplastikverpackungen von Hygieneartikeln zierten die Wiesen, auf denen in ein paar Wochen schon wieder Schafe grasen und Schulkinder an unserem Umweltbildungsprogramm teilnehmen sollen. Wir stellen uns die Frage: Woher kommt die Kurzsichtigkeit der Bevölkerung, Abfall in der Toilette zu entsorgen?

Vor nicht allzu langer Zeit haben wir über die Folgen von Hochwasserereignissen berichtet, über das Überlaufen der Klärbecken und das Austreten ungefilterter Brühe in unsere Gewässer. Damals waren wir schockiert über die Menge an Müll im Abwasser. Leider wird die Kanalisation oft als ein Ort betrachtet, an dem man unliebsame Dinge einfach verschwinden lassen kann. Doch das ist eine Illusion. Warum erkennen so viele Menschen nicht, dass ihr Handeln Auswirkungen hat? Auswirkungen auf unsere Umwelt, auf unsere Nahrung, auf uns selbst.
Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit beschleicht uns in diesem Job leider immer häufiger. Wir fragen uns, ob Umweltthemen in unseren Schulen ausreichend verankert sind. Wie können wir als Gesellschaft ein bleibendes Umweltbewusstsein bewirken?

Unser Appell an euch: Beteiligt euch am diesjährigen Frühjahrsputz in eurem Quartier. Ladet Freunde und Nachbarn ein. Nehmt eure Kinder mit und erklärt ihnen, warum es wichtig ist, sich auf diese Weise zu engagieren. Erklärt ihnen selbstverständliche Dinge, wie die richtige Entsorgung von Binden, Hundekottüten, Getränkedosen und Co. Bildung ist der Schlüssel. Nur so können wir unsere Umwelt für uns und kommende Generationen schützen. Lauft nicht vorbei. Werdet aktiv und krempelt eure Ärmel hoch!