Kirschlorbeer und Bambus vs. Stechpalme und Hainbuche

Seit zwei Wochen beschreiben wir den Wert von heimischen Sträuchern und Hecken im vergleich zu Exoten. Neben dem Nahrungsaspekt sind Sträucher auch als Versteck, Schlafstätte, Brut- und Nistplatz sowie als Ansitz überaus wertvoll. Ganz besonders, wenn sie zu mehreren in Form einer naturnahen Hecke wachsen. Schon im Namen ersichtlich, suchen Dorngrasmücke und Heckenbraunelle solche rar gewordenen Heckenstrukturen. Viele heimische Vögel haben eine Vorliebe für dichtes, am besten dorniges Geäst. Dieses bietet Schutz vor Räubern wie Waschbären oder Greifvögeln. Neuntöter nutzen Dornen sogar als Vorrats-Spieße. Darüber hinaus finden Igel, Feldhase, Spitzmäuse und Mauswiesel Zuflucht in Gebüschen. Erdkröten und Zauneidechsen nutzen Gebüsche sogar als Überwinterungsquartier.

Anders verhält es sich hierzulande mit beliebten Kirschlorbeer- und Bambushecken. Kirschlorbeer ist immergrün, robust gegen Schädlingsbefall, trockenheitsverträglich und schnellwüchsig. Seine Blätter verrotten jedoch schlecht, da die Pflanze für heimische Bodenorganismen und Insekten nicht zu gebrauchen ist. Leider wird der Strauch durch die Entsorgung von Schnittgut am nahegelegenen Waldrand noch mehr verbreitet. Dort verdrängt die Kirschlorbeer mit ihrem dichten Blätterwerk jeglichen Unterwuchs und behindert die natürliche Verjüngung des Waldes.

Eine ideale Alternative…aus der heimischen Pflanzenwelt ist die Europäische Stechpalme. Sie bildet einen wertvollen Baustein zum Erhalt der Artenvielfalt. Der immergrüne, mit stacheligen Blättern bewehrte Strauch ist ein hervorragender Brutplatz und eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel, Bienen und Hummeln. Vögel fressen die durch Frost weich gewordenen Früchte. Amseln, Drosseln, Kernbeißer, Eichelhäher, Seidenschwänze oder Mönchsgrasmücken tragen dadurch zur Verbreitung der Samen bei. Höher gelegene Äste tragen Blätter mit glattem Rand und werden in Notzeiten von Wildtieren gefressen und dienten früher u.a. in Schottland als Winterfutter für Schafe und Ziegen.

Auch Bambus ist eine exotische Modepflanze in deutschen Gärten. Leider bietet das Süßgras aber weder Nahrung für Vögel und Insekten noch eine Grundlage für deren Lebensraum. Die Blätter können von Tieren nicht verwertet werden und durch seine Wuchsform bietet er keinen Unterschlupf. Außerdem entzieht er durch sein schnelles Wachstum den umliegenden Gewächsen die Lebensgrundlage.

Um die Biodiversität im Garten zu erhalten, könnte man auf Hainbuchen setzen. Ihre Nüsschen spenden zahlreichen Vögeln und Nagetieren Nahrung. Zugleich dienen Hainbuchen Vögeln als Brutplätze, punkten mit einer unheimlichen Schnittverträglichkeit und halten Blätter im Winter lange am Zweig. Was sich positiv auf Sicht-, Lärm- und Windschutz auswirkt.

Heimische Sträucher sind bunt, ökologisch wertvoll und pflegeleicht. Pflanzt Sträucher!