Die Welt der Jungvögel ist so vielfältig wie ihre Entwicklung. Von den hilflosen, nackten Küken, die gerade erst geschlüpft sind, bis hin zu den fast jugendlichen Ästlingen, die bereits Federn besitzen und die Welt erkunden wollen.

Gemäß dem Naturschutzgesetz ist es wichtig zu beachten, dass Jungvögel nur dann aus der Natur genommen werden sollten, wenn sie wirklich hilflos sind, zum Beispiel durch Verletzungen oder Krankheit. Die elterliche Fürsorge in der Natur ist durch menschliche Pflege nicht zu ersetzen. Um sicherzustellen, dass die Vögel artgerecht aufgezogen werden und sich nicht zu sehr an Menschen gewöhnen, sollten sie in anerkannte Auffang- oder Vogelpflegestationen gebracht werden.

Nestlinge, die jüngsten und schutzbedürftigsten Mitglieder der Vogelwelt, sind auf die Fürsorge ihrer Eltern im Nest angewiesen. Sie sind noch nackt oder haben nur wenig Flaumkleid und können nicht eigenständig überleben. Wenn du einen Nestling findest, setze ihn vorsichtig ins Nest zurück, nachdem du dich vergewissert hast, dass er unverletzt ist. Die Eltern werden ihr Junges auch nach deiner Berührung annehmen. Sei dennoch äußerst vorsichtig, um die Eltern und die anderen Jungvögel im Nest nicht zu beunruhigen.

Ästlinge, die jugendlichen Vögel, die das Nest verlassen haben, sind zwar noch nicht vollständig selbstständig, aber auch nicht völlig hilflos. Sie können bereits kurze Strecken fliegen oder stehen kurz davor, ihre Flugkünste zu erlernen. Dennoch sind sie noch nicht in der Lage, sich vollständig selbst zu ernähren. Während dieser Phase werden sie von ihren Eltern weiter versorgt und erkunden unter deren Anleitung die Umgebung. Sie zeigen ihren Eltern durch lautes Rufen ihre Position, was auch Fressfeinde anlocken kann. Hecken oder Holzstapel können ihnen als Versteck und Schutz dienen.

Es ist wichtig, jede Fundsituation individuell zu betrachten und die natürlichen Prozesse der Umwelt zu akzeptieren. Manche schwachen oder kranken Nestlinge werden von ihren eigenen Eltern aus dem Nest geworfen, besonders wenn das Nahrungsangebot knapp ist oder das Jungtier zu schwach ist. Dies mag für uns brutal erscheinen, ist aber ein natürlicher Prozess in der Natur. Einige Tiere ernähren sich von Jungvögeln, was für sie eine wichtige Nahrungsquelle ist. Tiere wie Krähen, Habichte und Füchse spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie helfen, die Populationen der Vögel zu kontrollieren.

Das oberste Ziel sollte jedoch sein, dass wir unsere Umgebungen vogelfreundlich gestalten. Durch das Schaffen von reichlich Nahrung in Form von Beeren, Samen und Insekten können wir dazu beitragen, die natürliche Ernährung der Vögel zu unterstützen. Wenn ausreichend Nahrungsquellen vorhanden sind, haben die Jungvögel eine höhere Überlebenschance. Darüber hinaus ist es entscheidend, Nistmöglichkeiten anzubieten. Nistkästen, das Erhalten von natürlichen Nistplätzen wie Bäumen oder das Schaffen von Strukturen wie Büschen und Hecken sind entscheidende Maßnahmen. Zuletzt sollten wir auch an Futter- und Wasserstellen denken. Durch das Aufstellen von Futterhäuschen und das Bereitstellen von frischem Wasser tragen wir dazu bei, die Lebensbedingungen für Vögel zu verbessern.