Junge Auwald-Ranger erkunden den verborgenen Waldboden

Am 16. November erforschten wir, zusammen mit Ronny von der GeoWerkstatt Leipzig e.V., den Waldboden an der Auwaldstation.

Doch bevor es mit dem Erforschen losgehen konnte, galt es zuerst ein paar wichtige Dinge zu klären. Was ist eigentlich Boden? Woraus setzt er sich zusammen und welche Faktoren tragen zur Bodenbildung bei?
Wir erfuhren von Ronny, dass der Boden eigentlich nur die obere Schicht ist und nicht, wie von manchen von uns vermutet, bis zum Magma-Kern unserer Erde reicht. Meistens ist das, was als Boden bezeichnet wird eine 2 bis 3 Meter tiefe bzw. mächtige Schicht, die auf dem darunterliegenden Sediment oder Gestein aufliegt. Und was ist nun eigentlich alles drin im Boden? Eine Menge, wie wir gelernt haben. Das reicht von lebendigen sowie toten Tieren und Pflanzen bis hin zu Gestein, Wasser und Luft.

Spannend war, dass der Boden ganz schön viele Funktionen für uns erfüllt und daher etwas sehr Wichtiges ist. Er dient als Standort für uns und unsere Häuser, ist aber auch die Grundlage für unsere Vieh- und Landwirtschaft. Außerdem, und dies ist für uns als Junge Auwald-Ranger besonders wichtig, ist er Lebensraum für zahlreiche Lebewesen. Als wir erfuhren wie viel Leben in einer Handvoll Boden steckt, konnten wir es kaum glauben!

Nach der ganzen Theorie schwirrte uns der Kopf und wir gingen endlich raus in den Auwald. Auf unserem Weg verdienten wir uns alle schon mal unser Mittagessen, indem wir die verschiedenen Bäume bestimmten, an den wir vorbei liefen. Bald schon kamen wir an unseren Untersuchungsort, an dem ein großes Loch im Boden war. Ronny erklärte uns, dass es sich hierbei um ein Bodenprofil handelt. An diesem konnten wir den Schichtaufbau des Bodens gut erkennen. Nachdem wir Farbe, Geruch und Geschmack (!) des Bodens untersucht hatten kamen wir zu dem Schluss: es muss sich um „Auenlehm-Boden“ handeln – oder wie wir Profis jetzt sagen – um den Bodentyp „Vega“.

Im Anschluss untersuchten wir die Lebewesen des Bodens, indem wir sie vorsichtig fingen und uns genau anschauten. Wir fanden große Käferlarven, Asseln, Spinnen, Feuerwanzen und Hundertfüßer – und das alles obwohl es schon so kalt draußen war.

Zurück in der Auwaldstation wärmten wir uns mit Tee und Nudeln in Tomatensoße.

Nach einigen weiteren Spielen zum Thema – zum Beispiel Bodentiere pantomimisch darstellen- waren wir wieder aufgewärmt und gingen für ein Abschlussexperiment in den Hof der Auwaldstation. Ziel des Experimentes war es, die Filterfunktion des Bodens sichtbar zu machen. Und wie haben wir das angestellt? Drei Gruppen befüllten jeweils eine abgeschnittene, umgedrehte Plastikflasche mit Gestein der unterschiedlichsten Art und Größe. Dann wurde von oben mit Tinte gefärbtes Wasser eingefüllt. Durch welchen Aufbau würde das Wasser wohl am Schnellsten sickern und bei welchem am Saubersten raus kommen? Am schnellsten war das Wasser bei der Gruppe mit dem gröbsten Gestein und am saubersten bei der mit dem feinsten Gestein.

Wer hätte gedacht, dass Boden so spannend sein kann?