Wenn es draußen kalt wird, darf drinnen nicht mehr am Thermostat gedreht werden?

Die immens gestiegenen Energiepreise sind derzeit überall Thema. Der Krieg in der Ukraine verdeutlicht mehr denn je, in welcher Energieabhängigkeit wir uns durch die fossilen Energieträger befinden und dass wir mit unserem hohen Energiebedarf oftmals autokratische Staaten finanzieren. Entsprechend hoch ist das Potential, mit unserem Verhalten Energie, Schadstoffe sowie Kosten einzusparen, als auch den Frieden zu fördern.

Es gibt zahlreiche Maßnahmen, die einfach und auch kurzfristig umsetzbar sind und letztendlich nicht nur das Klima, sondern auch unseren Geldbeutel schonen.

Laut der Bremer Verbraucherzentrale nutzen wir im Durchschnitt 70 % unseres Energieverbrauchs, um unser Zuhause zu heizen. Deshalb erhaltet ihr in den nächsten Tagen kurz und knapp eine Sammlung sinnvoller Tipps zum effektiven Heizen.

1. Kuschelpulli statt Sommertemperaturen

Schon ein Grad Celsius weniger senkt den Energieverbrauch um sechs Prozent. Da lohnt es sich, die Raumtemperatur zu reduzieren und dafür einen Pullover mehr anzuziehen.

Frühere Heizvorgaben sahen 20 – 22 Grad Raumtemperatur vor. Solange auf richtiges Lüften geachtet wird, darf es auch weniger sein. Für Wohn- und Kinderzimmer sind 20 Grad sinnvoll. In der Küche dürfen es 18 Grad sein, da hier durch Kochen Wärme entsteht. Im Schlafzimmer genügen 16 bis 17 Grad. Ist man tagsüber nicht zuhause, kann die Raumtemperatur, genauso wie nachts, um maximal fünf Grad Celsius gesenkt werden. Diese maximale Differenz verhindert, dass die Heizung unter großem Energieaufwand anlaufen muss, um den ausgekühlten Raum wieder zu erwärmen. Ist man längere Zeit nicht zuhause, genügen auch 15 Grad. Fährt man die Heizungen komplett runter, kühlen Wohnung und Mobiliar zu sehr aus. Es dauert dann schier ewig, bis wieder eine angenehme Temperatur erreicht wird. Der Energieaufwand dafür ist sehr hoch. Die Türen zwischen unterschiedlich stark beheizten Räumen sollten immer geschlossen bleiben.

Hier seht ihr die Gradangaben zu den entsprechenden Abstufungen des Thermostatventils.

* (Sternchen): ca. 5 Grad, Frostschutz
Stufe 1: ca. 12 Grad
Stufe 2: ca. 16 Grad
Stufe 3: ca. 20 Grad
Stufe 4: ca. 24 Grad
Stufe 5: ca. 28 Grad
Wichtig ist, dass der Raum nicht schneller aufgeheizt wird, stellt man den Regler auf eine höhere Stufe. Je höher die Stufe, desto mehr Energie wird jedoch verbraucht. Die Stufen stehen nur für die Höchsttemperatur, die erreicht werden soll.

Nächste Woche geht es weiter mit unseren Energiespar-Tipps fürs Klima und den Geldbeutel.