Zugegeben, die Dachbegrünung ist eine der aufwendigeren Beiträge, die man zur Artenvielfalt leisten kann, dennoch hat sie in den letzten Jahrzehnten erheblich an Bedeutung und Zuspruch gewonnen. Vor allem in dicht besiedelten Gebieten schaffen Dachbegrünungen Ersatzräume für heimische Tier- und Pflanzenarten, verbessern das Stadtklima und sorgen für positive Auswirkungen auf den Wasserhaushalt indem Niederschlagswasser zurückgehalten wird. Außerdem besitzen Dachbegrünungen – neben energetischen Vorteilen – technische Schutzfunktionen, das heißt, sie üben einen bauphysikalischen Schutz aus. Zum Beispiel optimieren Gründächer die Funktion von Dachabdichtungen und können dadurch die Lebensdauer eines Daches verlängern.
Prinzipiell ist eine Dachbegrünung von Flachdächern bis hin zu Steildächern (>45°) möglich, hinsichtlich der Dachkonstruktionen jedoch gibt es verschiedene Bauweisen, die bezüglich Begrünbarkeit unterschiedlich zu bewerten sind. Wesentlich für eine erfolgreiche Begrünung von Bauwerken ist die Planung des Vorhabens, deswegen ist die Einbeziehung von Fachleuten unabdingbar. Denn um Fehlentscheidungen zu vermeiden, müssen die Dachneigung, die Dachkonstruktion, die Lastnahme, die Dichtung, die Be- und Entwässerung sowie die Art der vorhandenen An- und Abschlüsse berücksichtigt werden.
Derzeit erarbeitet die Stadt Leipzig eine Gründachstrategie, um dem in Folge des Klimawandels zunehmendem sommerlichen Hitze-Stress und den Überschwemmungen bei Sturzregen entgegenzuwirken.
Weitere Informationen
Fachwissen zur Begrünung eines Flachdaches oder eines Steildaches
Finanzielle Zuschüsse für die Dachbegrünung
Gebäude, Begrünung und Energie: Potenziale und Wechselwirkungen. TU Darmstadt, Abschlussbericht, 2013.
Wikipedia: Dachbegrünung