Der Bitterling

Rhodeus sericeus amarus

Zweifellos war der Bitterling früher in den Leipziger Auwaldgewässern weit verbreitet. Er lebt gesellig im Schwarm und ist widerstandsfähig. Bitterlinge sind eine Unterfamilie der Karpfenfische und laichen in der Mantelhöhle von Flussmuscheln.

Das Männchen ist blassrötlich, aber zur Laichzeit (April-Juni) ist er blau-grün-rot gefärbt. Mit seinem schillernden Hochzeitskleid ist er einer der farbenprächtigsten Kleinfische. Die Weibchen bilden zur Laichzeit eine lange Legeröhre aus und führen damit den Laich in die Muscheln ein. Zwischen den Muschelschalen entwickeln sich Laich und Larven weitgehend von Feinden abgeschirmt. Ein Weibchen legt bis zu 100 Eier in mehrere Muscheln – ein einzigartiges Fortpflanzungsverhalten! In den letzten 30 Jahren waren allerdings die für ihn lebensnotwendigen Flussmuscheln durch den schlechten Fließ- und Standgewässerzustand stark gefährdet, sodass auch ein Vorkommen des Bitterlings zwischenzeitlich nicht mehr festgestellt werden konnte.

Der Bitterling ist das Auwaldtier 2006. Er ist ein Fisch, der den Stand der Verbesserung der Wasserqualität und der Revitalisierung der Gewässer anzeigt. Die Stabilisierung der Bestände ist wichtig für den Erhalt der Artenvielfalt im Leipziger Auwald.