Alcedo atthis
Wer aufmerksam und ruhig durch den Leipziger Auwald wandert und sich dabei in der Nähe eines der zahlreichen Gewässer aufhält, kann ihn mit etwas Glück beobachten, den Eisvogel. Mit seinem unverwechselbaren Gefieder – die Oberseite türkisblau, die Unterseite rostrot, Kehle und Halsseiten weiß – ist der reichlich sperlingsgroße Eisvogel leicht zu erkennen. Auch sein übriger Habitus, kurzschwänzig und langer Schnabel, ist markant. Am ehesten wird man noch durch seinen Ruf, ein relativ häufiges „thiet“ oder kurzes „tit tit tit“ auf ihn aufmerksam.
Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus kleineren Fischen, die er von einer Ansitzwarte, meist ein dünner Ast, der etwas über das Wasser ragt, stoßtauchend erbeutet.
Zur Anlage seines Nestes gräbt er in Uferabbrüchen oder Steilwänden in Gewässernähe eine Röhre ins Erdreich, die bis zu einen Meter lang sein kann und an deren Ende sich eine kesselförmige Erweiterung befindet. Hier werden die sechs bis acht Eier bebrütet, aus welchen nach etwa drei Wochen die Jungen schlüpfen.
Der Lebensraum des Eisvogels im Leipziger Auwald hat sich in den letzten hundert Jahren dramatisch verändert. Viele Flüsse und Gräben verloren durch Eindeichung, Hochwasserschutzmaßnahmen und Verbauung ihren natürlichen Lauf und damit ihre Steilufer. Vieles wird heutzutage bereits zum Schutze des Vogels unternommen, doch der Eisvogel, das Auwaldtier 2009, ist bei uns immer noch gefährdet.