Siphonophanes grubei
Seit ca. 150 bis 200 Millionen Jahren gibt es den Kiemenfuß schon so in seiner heutigen Form, wie man an Abdrücken in Steinkohlefunden erkennen kann. Daher hat der Überlebenskünstler seinen Beinamen Urzeitkrebs.
Im zeitigen Frühjahr kann man in den Überschwemmungstümpeln der Flussauen seltsame, orange bis rötlich-braune Tiere mit grünlich bis blauen Schattierungen an der Gewässeroberfläche beobachten. Beim genauen Hinsehen entpuppen sie sich als der auf dem Rücken gemächlich schwimmende Kiemenfuß.
Vom Schwanz bis zum Kopf zieren den langgestreckten, durchscheinenden Körper 17–19 Beinpaare, die sich in ständiger Bewegung befinden. Dies dient dem Vorwärtsgleiten, der Nahrungsaufnahme sowie der Atmung über seine Kiemen, die sich an den Füßchen befinden – daher sein Name: Kiemenfuß.
Die Entwicklung vom Ei zum geschlechtsreifen Krebs dauert nur ca. drei Monate. Die Lebensdauer des Kiemenfußes hängt von der Gewässertemperatur und dem Zeitpunkt der Austrocknung des Tümpels ab.
Die Urzeitkrebse sind bedroht, je mehr der Mensch in ihren Lebensraum eindringt, z.B. Senken und Tümpel durch Bauschutt und Müll verschmutzt und verfüllt und die Landschaft zur Vereinfachung der Bearbeitbarkeit planiert.
Der Kiemenfuß steht kaum oder nur ganz selten im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Unbemerkt könnte das Auwaldtier 2001 für immer verschwinden.