Pungitius pungitius
Das Auwaldtier 2011 ist ein scheuer, maximal sieben Zentimeter großer silbergrauer Fisch mit bräunlichem Rücken. Sieben bis zehn Stacheln stehen vor der Rückenflosse, die paarigen Bauchflossen sind ebenfalls Stacheln, welche der Zwergstichling bei Erregung oder Gefahr aufstellt.
Außerhalb der Brutsaison lebt der Zwergstichling vorwiegend einzelgängerisch. Sein Nest aus verrotteten oder weichen Pflanzenteilen hängt im Pflanzengewirr über dem Boden. Die Brutpflege übernimmt allein das Männchen.
Der Zwergstichling, der ein Alter von drei Jahren erreichen kann, lebt meist in kleinen Binnengewässern, wo er sich von Hüpferlingen, Springschwänzen, kleinen Insekten, Mückenlarven, Wasserflöhen und Bodenwürmern ernährt. In den nur sieben bis zehn Zentimeter tiefen Gewässern ist der Zwergstichling oft der einzige Fisch.
Im Leipziger Auensystem war der Zwergstichling einst einer der verbreitetsten Kleinfische. Jetzt ist er hier und in ganz Sachsen sehr selten geworden und »stark gefährdet«. Ursache dafür ist der zunehmende Mangel an kleinsten Gewässern. Gräben werden beseitigt und Senken aufgefüllt. Die letzten bekannten fünf Vorkommen des Zwergstichlings in und um Leipzig befinden sich weit voneinander entfernt, sodass hier der notwendige Genaustausch fehlt.
Jetzt sind die infolge der Elsterwassereinleitung wieder vom Zwergstichling besiedelten Lehmlachen erneut bedroht, weil eine jährliche Trockenlegung vorgesehen ist.