Paris quadrifolia
Aus der kleinen Familie der Einbeerengewächse (Trilliaceae) stammt diese Pflanze, die auch den Namen Wolfsbeere oder Pestbeere trägt. Durch das Vorhandensein von Glykosiden ist sie in allen Teilen giftig. In der Volksmedizin wurde sie früher als Mittel gegen ansteckende Krankheiten angewandt.
Die Blätter, die sie im April/Mai entfaltet, stehen meist zu viert oder zu fünft. Ihre Blüte ist durch die grünen Blütenhüllblätter (vier schmale, vier breitere) wenig auffällig. Eine »Schauwirkung« geht eher von den acht Staubblättern und dem glänzenden, schwarzvioletten Fruchtknoten aus, der sich zu einer einzeln stehenden stahlblauen Beere entwickelt.
Die Einbeere gehört zu den Arten, die stark im Rückgang begriffen sind. 1980 wurde sie in Leipzigs feuchten Wäldern noch als »in Mengen vorkommend« angegeben. In den letzten Jahrzehnten allerdings sind der Einbeere im trockener werdenden Auwald manche Standorte entzogen worden, da sie als Grund- und Sickerwasseranzeiger feuchte Mullböden in Laubwäldern besiedelt.
Im Gebiet um Leipzig findet man die Einbeere an schattigen Stellen in feuchten Senken der Hartholzaue von Elster, Luppe und Pleiße oder in den Erlen-Eschen-Wäldern der kleinen Bachauen.
Da diese Pflanze als Zeigerpflanze für die Naturnähe des Standortes zu werten ist und deshalb ihr Vorkommen im Leipziger Auwald geschützt sein sollte, wurde die Einbeere zur Leipziger Auwaldpflanze des Jahres 1994 erkoren.