Europäischer Biber

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Castor fiber

Familie: Biber (Castoridae)

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)

 

 

Merkmale:

Der Biber ist das größte Nagetier Europas, das zweitgrößte Weltweit. Er misst eine Länge von bis zu 135 cm und erreicht ein Gewicht von bis zu 32 kg. Der markanteste Teil des Körpers ist der platte Schwanz, die Biberkelle. Dieser ist mit hornartigen Hautplättchen übersät und dient ihm als Steuer, Antriebsorgan, zum Warnen und als Fettdepot. Bis zu 60 % Fett kann der Biber als Reserve für den Winter in seiner Kelle einlagern. Seine Nase, Augen und Ohren sind so angeordnet, dass sie beim Schwimmen in einer Linie über dem Wasser liegen, während der Rest des Körpers unter Wasser liegt.

Die Körperpflege ist zur Erhaltung der Schutzschicht des Pelzes besonders wichtig. Das sogenannte „Bibergeil“, eine Flüssigkeit aus den Analdrüsen, wird im Pelz verteilt und dient der Isolation im kalten Wasser. Es wird allerdings auch als Reviermarkierung und zum Anlocken des Partners eingesetzt.

Verbreitung und Lebesraum:

Der Europäische Biber war ursprünglich in weiten Teilen Eurasiens heimisch und bewohnte einen breiten Streifen zwischen Skandinavien und Südfrankreich bis nach Sibirien und in die südwestliche Mongolei hinein. Direkte Verfolgung und Lebensraumzerstörung führten bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur großflächigen Ausrottung in ganz Europa. Heute leben wieder geschätzt 639.000 Biber in Europa und Asien.

Durch seinen stromlinienförmigen, kompakten Körperbau ist er perfekt an den Lebensraum Wasser angepasst. Der Biber ist sehr flexibel und anpassungsfähig, wenn es zur Wahl seines Lebensraumes kommt. Findet er Wasser und Nahrung sind seine Grundbedürfnisse gedeckt. Eventuelle Defizite gleicht er durch seine Fähigkeit zur Lebensraumgestaltung einfach aus.

Nahrung:

Biber sind reine Pflanzenfresser und äußerst flexibel bei der Nahrungswahl. Je nach Saison kann ihr Nahrungsspektrum bis zu 300 Kräuter-, Strauch- und Baumarten umfassen. Während der Vegetationsperiode werden vor allem junge Triebe und Blätter von Weichhölzern sowie Gräser und krautige Pflanzen gefressen. Im Winter besteht ihre Nahrung hauptsächlich aus Weichhölzern.

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Gefährdung und Schutz:

Nachdem der Biber aufgrund seines Pelzes, Fleisches und Duftsekrets „Bibergeil“ bis Mitte des 20. Jahrhunderts fast ausgerottet wurde, ist er in Deutschland nun streng geschützt. Heute setzten ihm insbesondere die Verunreinigung der Flüsse, Seen und des Grundwassers mit Pestiziden zu, sowie der Verlust seines Lebensraums. Daher ist die wichtigste Maßnahme zum Schutz des Bibers seinen Lebensraum zu erhalten. Vor allem Flussbegradigungen, der Verbau von Gewässern sowie der Verlust von Gewässerrandstreifen durch Straßen und Äcker sollte daher möglichst vermieden werden.  

 

Quelle

Europäischer Biber – Leipziger Auwaldtier 2018. Stadt Leipzig, Amt für Umweltschutz, Umweltinformationszentrum. 2018.