Gefleckter Aronstab

Arum maculatum

Der Aronstab ist eine Kuriosität unter den Pflanzen des Auwaldes. Er gilt als »friedliche« Fallenpflanze, der anders als z.B. die Venusfliegenfalle seine Gefangenen nicht tötet und verdaut.

Die breiten Blätter und der von einem auffälligen, grünlichweißen Hochblatt – der Spatha – umgebene Blütenstand kommen im zeitigen Frühjahr aus einem knolligen Wurzelstock. Die Spatha umhüllt einen Kolben (»Aronstab«), der unten weibliche Blüten, dann männlichen Blüten und darüber sterile Blüten trägt. Letztere werden wegen ihrer haarartigen, sperrigen Fortsätze als Reusenhaare bezeichnet.

Als Bestäuber treten Schmetterlingsmücken auf, die durch einen auffälligen Uringeruch angelockt werden. Nachdem die Insekten die weiblichen Blüten bestäubt haben, werden sie mit dem Pollen der männlichen Blüten eingepudert. Nun welken die Reusenhaare und die Mücken können die Falle verlassen, um andere Blüten zu bestäuben.

Ende Juli und im August reifen die Früchte des Aronstabs als leuchtend rote Beeren, die jedoch wie die ganze Pflanze hochgradig giftig sind.

Der Aronstab besiedelt nährstoffreiche, lockere und feuchte Böden in artenreichen Laubmischwäldern. Er wächst oft in Gesellschaft mit frühblühenden Kräutern, wie Lungenkraut und Bärlauch.

Der Aronstab ist eine Charakterpflanze des Auwaldes und die Auwaldpflanze 1995.