Licht aus, Zukunft an – Lichtverschmutzung als unterschätztes Umweltproblem

Eine hell erleuchtete Skyline einer Großstadt
Vancouver bei Nacht, Quelle: Pixabay

Im Garten mit Lichterkette sitzen oder schicke Hausbeleuchtung, um den Weg zu finden. Für uns Menschen stimmungsvoll und praktisch, doch für die Umwelt und deren Lebewesen ein größeres Problem als man denkt.

Lichtverschmutzung bezeichnet die künstliche Aufhellung des Nachthimmels durch menschengemachtes Licht. Besonders in Städten entstehen sogenannte Lichtglocken, weil zu viel Licht abgestrahlt wird – diese hellen Kuppeln sind oft schon aus großer Entfernung sichtbar.

Doch was sind die Folgen von übermäßiger Beleuchtung? Nicht nur, dass wir kaum noch den funkelnden Sternenhimmel genießen können – auch Tiere und Pflanzen leiden massiv unter dem künstlichen Dauerlicht.

Zugvögel verlieren durch die Orientierung am künstlichen Licht statt an Mond und Sternen ihre natürliche Flugroute. Insekten verbrennen an heißen Lampen oder werden durch das grelle Licht angelockt und dort leichte Beute für Fressfeinde – Millionen von ihnen sterben jedes Jahr unnötig. Manche Fledermausarten meiden helle Bereiche und finden dadurch weniger Nahrung, während Glühwürmchen ihr natürliches Kommunikationssystem verlieren, da ihre Lichtsignale im künstlichen Schein untergehen. Selbst Pflanzen geraten aus dem Takt: Dauerbeleuchtung stört ihre Wachstums- und Blütenzyklen.

Dabei ist es gar nicht schwer, etwas gegen Lichtverschmutzung zu tun. Im Garten sollte man auf Dauerbeleuchtung verzichten und nur dort Licht einsetzen, wo es wirklich nötig ist. Das Licht sollte nach unten gerichtet sein und nicht nach oben strahlen. Ideal sind warmweiße, leicht gelbliche LEDs mit geringem UV-Anteil, da sie Insekten weniger anziehen. Auch Werbe- und Fassadenbeleuchtung sollte spätestens ab 22 Uhr ausgeschaltet werden.

So können wir mit einfachen Maßnahmen dafür sorgen, dass die Nächte wieder dunkler – und die Sterne wieder sichtbarer werden.